Döbeln
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Schrott für Puppen und Spiele

Nach dem Lockdown zeigen die Schrebitzer in der Kulturschule DDR-Spielzeug. Und sie planen eine besondere Aktion.

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Nach der Corona-Pause zeigen Birgit Müller und die Mitstreiter vom Heimatverein Schrebitz jeden Sonntag Spielzeug aus DDR-Zeiten. Foto: Lars Halbauer
Nach der Corona-Pause zeigen Birgit Müller und die Mitstreiter vom Heimatverein Schrebitz jeden Sonntag Spielzeug aus DDR-Zeiten. Foto: Lars Halbauer © Lars Halbauer

Von Lars Halbauer

Schrebitz. Spielzeug, soweit das Auge reicht: In Schrebitz hatte am Wochenende erstmals die Kulturschule nach der coronabedingten Zwangspause geöffnet und erwartet an jedem Sonntag Besucher mit einer ganz besonderen Ausstellung: „Spiele und Spielzeug in der DDR“.

Mehr als 1.000 verschiedene Exponate sind hier zu sehen. Birgit Müller und ihr Team des Heimatvereins nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise.

Eine Reise zurück in die eigene Kindheit. Viele „Aaah, schau mal, die hatte ich auch!“ und „Hey, weißt du noch“ gibt es zu hören, wenn man durch die 13 Räume der Schausammlung im ehemaligen Schulgebäude läuft.

Viele Leihgaben aus Döbeln

Genau das ist die Motivation des Vereins. „Manche bringen noch heute alte Spiele und Spielzeug zu uns, das ist so toll! Viele Leihgaben aus Döbeln können Besucher bei uns betrachten“, erzählt Birgit Müller.

„Jeder findet hier etwas aus seiner Vergangenheit wieder!“ Ihr Mann Wolfgang baut hierzu die Tische, Regale, Ausstellungsbeleuchtung und alles, was dazu gehört selbst. „Wir haben jeden Monat laufende Kosten, da müssen wir sparen, wo wir können. Die Gemeinde Ostrau und auch das Landratsamt unterstützen uns aber tatkräftig.“

Die Ausstellung wird immer mal verändert. „Wenn jemand noch Spielzeug, vor allem aus den 70er Jahren hat, kann er gern kommen. Da fehlt noch das ein oder andere früher Gängige“, so Birgit Müller.

Exponate vom Sperrmüll gerettet

Die Ausstellung ist nicht nur etwas für die Augen. In Begleitung mit dem Museumsteam dürfen viele der Kostbarkeiten auch einmal angefasst werden. So zum Beispiel auf der Treppe, dort finden sich viele Fröbel-Spielzeuge, Lkw und dazugehörige Anhänger aus Holz.

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Diese Exponate wurden vom Sperrmüll gerettet, sagt Birgit Müller. „In den Kindergärten waren die natürlich früher stets gern zum Spielen im Einsatz. Heute kann man hiermit Kindheitserinnerungen wecken.“

Jeden Sonntag ist Trödelmarkt

Mit einer Tasse Kaffee und selbst gebackenem Kuchen haben die Gäste im Anschluss noch die Möglichkeit, miteinander zu sprechen. Dabei können Besucher gemütlich alte sowie neue Geschichten austauschen und wer möchte, den Verein unterstützen.

Auch der interne Flohmarkt ist zum Schmökern gut ausgestattet. Angela Herdan vom Museumsverein bietet da alte Gläser und jede Menge Bücher an, die vielleicht der eine oder andere schon seit langer Zeit sucht.

Der Trödelmarkt ist ebenfalls Bestandteil der Kulturschule und öffnet jeden Sonntag.

Heimatverein bittet um Hilfe

An diesem Wochenende können Unterstützer dem Museum ganz besonders helfen. Vom 18. bis 20. Juni steht an der Stirnseite der Turnhalle Schrebitz ein Schrottcontainer für Misch- und Gussschrott bereit.

„Der Erlös wird zum Erhalt des Museums und für die Vereinsarbeit genutzt“, so Christine Haynert. Über jede Spende freue sich der Verein. Dieser öffnet die Kulturschule an jedem Sonntag von 14 bis 18 Uhr.