Hartha. Hochzeitsfeiern sind im Denkmal- und Kulturgästehaus „Zum Pfarrlehen“ in Wendishain nichts Ungewöhnliches. An sich eine wunderbare Sache.
Doch nun wird es noch besser. Die Harthaer Stadträte haben in ihrer jüngsten Sitzung einem Beschlussvorschlag zugestimmt, der den Gastraum des „Pfarrlehens“ zum externen Eheschließungszimmer sowie den Garten- und Hofbereich als Trauort im Freien widmet.
Im Normalfall werden standesamtliche Trauungen im Harthaer Rathaus vorgenommen. „Für die Brautpaare ist das ein doppelter Aufwand. Nach der Trauung müssen sie sich auf den Weg zum Ort der Hochzeitsfeier machen. Wenn nun hier im Pfarrlehen Trauungen durchgeführt werden dürfen, fällt dieser Aufwand weg“, freuen sich Diana Berger-Schmidt und Thomas Schmidt.
Wunsch nach besonderem Ambiente
Schon einen Tag nach der Entscheidung des Stadtrats haben die beiden Inhaber den entsprechenden Vertrag gemeinsam mit Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) unterschrieben. Auch das Harthaer Stadtoberhaupt ist über diese Entscheidung froh. „Wir haben schon lange nach einer solchen Möglichkeit gesucht“, sagte Kunze. Bis dann eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung das Gasthaus „Zum Pfarrlehen“ ins Spiel brachte.
Von den Brautpaaren werde häufig der Wunsch nach einem besonderen Ambiente für die standesamtliche Trauung geäußert, so Kunze. „Das idyllisch gelegene ehemalige Pfarrhausgebäude in Wendishain wird diesem Anspruch gerecht“, sagte Kunze.
Bürgermeister darf ebenfalls trauen
Die Trauungen in Wendishain dürfen nur von der Harthaer Standesbeamtin Sylvia Richter und vom Bürgermeister, der dafür extra einen Lehrgang abgeschlossen hat, durchgeführt werden.
Thomas Schmidt und seine Frau Diana betreiben das Denkmal- und Kulturgästehaus „Zum Pfarrlehen“ als Gewerbebetrieb im Nebenerwerb. Beide arbeiten als freiberufliche Restauratoren und haben den ehemaligen Pfarrhof in den vergangenen Jahren zu dem Schmuckstück gemacht, das er jetzt ist. Momentan ist die Situation coronabedingt etwas schwierig. Die Inhaber haben aber Anspruch auf die sogenannte Novemberhilfe.
Feiern bis 50 Personen möglich
„Wir haben das Gebäude nach Vorgaben des Denkmalschutzes saniert“, sagte Thomas Schmidt. Im Haupthaus, das von 2014 bis 2016 hergerichtet wurde, und dem Nebengebäude, das 2017 fertig war, sind neben dem Gastraum auch fünf Doppelzimmer entstanden.
„Wir können Feiern für bis zu 50 Personen ausrichten“, so Diana Berger-Schmidt. Der Zugang zum Gastraum und den Toiletten ist barrierefrei. Das Nebengebäude ist barrierearm und über eine Rampe erreichbar.
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