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Arbeitseinsatz auf dem Leisniger Katzenhaus

Bisweilen schreibt Frank Lohse keine Rechnungen, wenn der Dachdeckermeister einen Auftrag erledigt hat. Dafür gibt es dann aber einen besonderen Grund.

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Dachdeckermeister Frank Lohse aus Leisnig hat das Dach eines der Katzenhäuser des Tierheimes am Eichberg erneuert. Eine Rechnung schreibt er dafür nicht. Mit dieser Sachspende unterstützt der Handwerker die Arbeit der Tierschützer.
Dachdeckermeister Frank Lohse aus Leisnig hat das Dach eines der Katzenhäuser des Tierheimes am Eichberg erneuert. Eine Rechnung schreibt er dafür nicht. Mit dieser Sachspende unterstützt der Handwerker die Arbeit der Tierschützer. © Dietmar Thomas

Leisnig. Was Rosi Pfumfel und ihr Team jedes Jahr leisten, ist beachtlich. Schließlich müssen sie stets 100.000 Euro an Spenden sammeln beziehungsweise erwirtschaften, damit Tieren in Not medizinisch geholfen und das Heim am Leisniger Eichberg betrieben werden kann.

Doch Geld ist mitunter nicht alles. Rosi Pfumfel, die Vorsitzende des Tierschutzvereins für Leisnig und Umgebung, der Träger des Heimes ist, zeigt sich genauso dankbar für Sachspenden. Das Lager mit Futter ist gut gefüllt. Dafür gibt es jetzt sogar neue Räume an Eingang des Geländes.

Aber auch Spielzeug für Hund und Katz bekommen die Tierschützer immer wieder, vor allem aber zu Aktionen wie dem Vereinsfest oder der Tierweihnacht. „Daneben brauchen wir aber auch immer wieder Hilfe, wenn es um die Unterhaltung der Anlagen geht“, sagt Rosi Pfumfel. Einige Gebäude stehen jetzt mehr als 30 Jahre, da ist trotz zwischenzeitlicher Reparaturen immer mal wieder die eine oder andere Instandsetzung nötig.

Eine wichtige Arbeit, die kaum jemand sieht

Eine davon hat jetzt Dachdeckermeister Frank Lohse, der Inhaber des Leisniger Handwerksbetriebes Bedachung Seidel, übernommen – für den Tierschutzverein kostenneutral. Bei diesem Einsatz hat eines der Katzenhäuser ein neues Dach bekommen.

Auf eine Rechnungslegung verzichtete Frank Lohse aus verschiedenen Gründen: „Ich denke, im Moment haben es wirklich alle Vereine schwer.“ Der Leisniger weiß das, er ist selbst in mehreren Vereinen engagiert, teilweise auch im Vorstand. Jeder Verein musste sich irgendwie über die schwierige Corona-Zeit mit eingeschränkten Kontakten, wenig bis gar keinen Trainingsangeboten sowie minimalen Einnahmemöglichkeiten „retten“.

Ein anderer Grund für Frank Lohse, zu helfen, war die Tatsache, „dass hier in großem Umfang wichtige Arbeit geleistet wird, die kaum jemand sieht“.

Rosi Pfumfel kann ihm da nur zustimmen. Auch im Tierheim müssten wie in medizinischen Einrichtungen, der Landwirtschaft oder bei der Polizei an sieben Tagen in der Woche Menschen für die Tiere da sein.

Wenn Tiere gefunden werden und abzuholen sind, dann schaue niemand auf die Uhr. Auch nach Operationen kämen Mitarbeiter oder Leiterin Silke Pfumfel noch einmal ins Heim zurück, um zu schauen, wie es den „Patienten“ gehe.

„Daher freuen wir uns über jede Form der Anerkennung unserer Arbeit“, sagt Rosi Pfumfel. Denn bei der Aufzählung derjenigen, die sozusagen rollende Woche und an Feiertagen arbeiten müssten, seien die Tierpfleger so gut wie nie dabei.

Tiere von Urlaubern willkommen

Keine Lobby zu haben, darauf führt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Leisnig auch zurück, dass es kaum Unterstützung für die Arbeit der Tierschützer gibt – weder vonseiten des Staates noch vonseiten der Kommune.

Auch unter diesem Gesichtspunkt ist Rosi Pfumfel erleichtert, dass sich Urlaubsreisende auf die Einrichtung als Übergangsdomizil für ihre Vierbeiner besinnen. „Wir hatten dazu ein, zwei Jahre überhaupt keine Fragen, jetzt aber schon wieder mehrere.“