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Ausschreibung floppt - Leisnig plant Bauprojekt um

Kein Handwerker hatte jetzt Zeit oder Material, um den Auftrag der Stadt Leisnig zu erledigen. Deshalb plant die kurzerhand um.

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Die Kita Börtewitz besteht aus dem Lehmbau an der Straße, der neu dazugekommen ist und für die Krippe genutzt wird, und einem Gebäude am Weg zur Kulturscheune (links im Foto) für die älteren Kinder. Dort sind einige Modernisierungen vonnöten.
Die Kita Börtewitz besteht aus dem Lehmbau an der Straße, der neu dazugekommen ist und für die Krippe genutzt wird, und einem Gebäude am Weg zur Kulturscheune (links im Foto) für die älteren Kinder. Dort sind einige Modernisierungen vonnöten. © Dietmar Thomas

Leisnig. Den Mädchen und Jungen der Kita Börtewitz sollten jetzt eigentlich die Handwerker aufs Dach steigen. „Doch auf unsere Ausschreibung hin hat keine Firma ein Angebot abgegeben“, so Bauamtsleiter Thomas Schröder.

Deshalb musste er die geplante Vergabe von der Tagesordnung der Ratssitzung im Juli streichen. Die Situation erklärte er damit, dass die meisten Handwerker gut zu tun, andererseits aber auch mit einer angespannten Materiallage zu kämpfen hätten.

Mit Fördergeld mehr modernisieren

Angesichts dessen habe die Bauverwaltung auf einen Hinweis des Landkreises Mittelsachsen reagiert. Der machte die Kommune Schröder zufolge darauf aufmerksam, dass im Förderprogramm „Kita Invest“ noch Mittel bereitstehen.

Der Knackpunkt sei allerdings, dass der Schwellenwert für dieses Programm bei 100.000 Euro liegt. Das heißt, so viel muss das Investitionspaket mindestens umfassen.

Unter dieser Prämisse haben die Mitarbeiter des Bauamtes alle in und an der Kita Börtewitz nötigen Arbeiten zusammengefasst. So stünde nächstes Jahr ohnehin der Abbruch der alten Kläranlage und eine Erneuerung dieser Technik an.

Im „Altbau“ müssten überdies Innentüren, Elektroleitungen sowie eine Reihe von Dingen in den Sanitärbereichen ausgetauscht werden. Das wiederum zöge Fliesenleger- und Malerarbeiten nach sich.

Endlich Spielmöglichkeiten für jedes Alter

Insgesamt ist Leisnig auf 114.000 Euro gekommen, die in die „Runderneuerung“ des Kindergartens fließen müssten. Auch ein Stück neuer Zaun müsste davon angeschafft und aufgestellt werden. Denn die Einrichtung hat lange auf die Erweiterung des Freigeländes und des Spielplatzes gewartet, um den Bedürfnissen aller Kinder vom Kleinkind bis zum Vorschüler gerecht zu werden. Nun konnte dieser Wunsch von Erziehern, Eltern und Kindern umgesetzt werden. Bürokratie hatte das vorher über Jahre verhindert.

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Kann Leisnig das Förderprogramm „Kita Invest“ nutzen, dann stehen 36.000 Euro als Eigenanteil bereit, der für die Dacherneuerung im Haushalt bereits berücksichtigt war. Genügt das nicht, müsste Geld aus dem Etat für 2022 dazugelegt werden.

Trotz des Hinweises auf das Programm durch die Behörde schätzte Leisnigs Bürgermeister Tobias Goth (CDU) die Förderchance in der Ratssitzung nur als mittelmäßig ein: „Die Fördermittel, die das Land Sachsen an die Landkreise vergibt, sind nicht gerade üppig.“