Döbeln
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Bilder beschreiben den Holocaust

Thomas Geve zeichnete Alltag und tägliches Grauen im Konzentrationslager. Eine Wanderausstellung mit seinen Bildern kommt nun nach Leisnig.

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Mehr als 70 hat Thomas Geve gemalt. Diese zeigt den Aufbau einer Gaskammer.
Mehr als 70 hat Thomas Geve gemalt. Diese zeigt den Aufbau einer Gaskammer. © privat

Von Dagmar Doms-Berger

Leisnig. Er war in Auschwitz, Groß Rosen und Buchenwald. Thomas Geve gehörte zu den über 900 Kindern und Jugendlichen, die in Buchenwald befreit wurden. Er war damals 15 Jahre alt. In den letzten Wochen im Konzentrationslager Buchenwald, kurz nach der Befreiung, fertigte er über 70 Zeichnungen an.

Er malte das Lagerleben, den Alltag in den Konzentrationslagern und den täglichen Terror der SS. Eine Kollektion der Bilder ist in der Wanderausstellung „Gegen das Vergessen“ zu sehen.

Unter der Schirmherrschaft des Landrats des Landkreises Mittelsachsen Matthias Damm und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora präsentiert die François Maher Presley Stiftung für Kunst und Kultur diese Ausstellung. Neben den Bildern werden Fotografien von dem damaligen Gefangenen Alfred Stüber präsentiert.

Zu sehen sein sollen die Bilder im Leisniger Rathaus.
Zu sehen sein sollen die Bilder im Leisniger Rathaus. © Archiv/André Braun

Die Ausstellung kommt vom 1. Mai bis 15. Juni nach Leisnig und wird im Rathaus zu sehen sein. Der Eintritt ist kostenfrei. In der Ausstellung stehen Materialen zur Verfügung, die eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema ermöglichen.

Besucher, die sich die Bilder angesehen haben, sind tief berührt. „Die Ausstellung Gegen das Vergessen ist in vielfacher Hinsicht eine beeindruckende Ausstellung“, sagte die Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann (CDU).

„Die Kinderzeichnungen aus dem KZ geben dem Schicksal der Juden und ihrer grausamen Verfolgung in Nazi-Deutschland ein Gesicht. Wenn schon ein Bild mehr sagt als tausend Worte, dann sind die Bilder des jungen Thomas Greve zu seinem Erleben im KZ ein großes unter die Haut gehendes Geschichtsbuch über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.“

Der Botschafter Israels in Deutschland, Jeremy Issacharoff, bedankte sich beim Stiftungsvorstand für die Übersendung des Begleitbuchs zur Ausstellung: „Wie Sie sicher wissen, halte ich es für überaus wichtig, an die schrecklichen Verbrechen der Nationalsozialisten und die Erinnerung an die Opfer wach zu halten und schätze daher Ihre Bildungsarbeit sehr.“

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