SZ + Döbeln
Merken

Roßwein: Bürgerhaushalt ermöglicht Sternenzauber

Roßwein hat etwas, was es sonst in keiner Stadt der Region Döbeln gibt: einen Bürgerhaushalt. Darüber können 13 Wünsche erfüllt werden - zwei leider nicht.

 4 Min.
Teilen
Folgen
Sternenzauber, wie es ihn in Leisnig auf dem Kirchplatz gibt, wollen die Stadtverschönerer auf dem Nordplatz in Roßwein versprühen. Der Bürgerhaushalt macht es möglich, diese Idee umzusetzen.
Sternenzauber, wie es ihn in Leisnig auf dem Kirchplatz gibt, wollen die Stadtverschönerer auf dem Nordplatz in Roßwein versprühen. Der Bürgerhaushalt macht es möglich, diese Idee umzusetzen. © André Braun/Döbelner Anzeiger

Roßwein. Spielgeräte, Bänke, eine Tischtennisplatte oder ein Projektor – all diese Dinge hätten sich Vereine oder Straßengemeinschaften ohne den Bürgerhaushalt nicht leisten können.

Einen solchen Etat, mit dem die Einwohner Projekte für mehr Lebensqualität umsetzen können, gibt es bislang im Altkreis Döbeln nur in Roßwein. Jetzt haben die Stadträte entschieden, welche Wünsche sich engagierte Roßweiner in diesem Jahr mit Zuschüssen aus diesem Budget erfüllen können.

Mobile Fußballtore für die Kicker in Gleisberg

Jetzt schon an Weihnachten hat Steffi Stein gedacht. Sie gehört zur Initiative Stadtverschönerer. Die Gruppe hat vor, den Nordplatz im Advent mit Weihnachtssternen zu schmücken. Für diesen Zauber sollen insgesamt neun Sterne unterschiedlicher Größe angeschafft werden. Das kostet knapp 2.4000 Euro, von denen die Verschönerer rund 2.000 Euro als Zuschuss bekommen.

Über eine Finanzspritze von sogar 2.500 Euro dürfen sich die Gleisberger Sportler freuen. Die Fußballer können sich mit Unterstützung aus dem Bürgerhaus zwei mobile Fußballtore als Ersatz für abgenutzte freuen. Das sind die zwei höchsten Zuwendungen in diesem Jahr.

Zwischen 300 und 900 Euro bekommen Vereine und Initiativen für andere Projekte. Die Dampfmaschinenfreunde wollen die Ausstellungen im Vereinshaus komplettieren und neue Infotafeln anfertigen.

Für die Anwohner der Gartenstraße hat Straßenbürgermeisterin Monika Weigel Geld für den Kauf neuer Beleuchtung beantragt. Diese ist für die Schulfesttore für das nächste und folgende Schul- und Heimatfeste gedacht.

Eine Tischtennisplatte und ein Wipptier

Im Kräutergarten im Schuldurchgang sollen künftig auch Hochbeete stehen. Die kann sich der Kräuterverein mit dem Zuschuss aus dem Bürgerhaushalt leisten. Der Dorf- und Feuerwehrverein Haßlau will eine Tischtennisplatte anschaffen, um die Nachwuchsarbeit attraktiver zu gestalten.

Einen Rasenmäher wollen sich die Sportangler kaufen, mit dem die Pflege des Außengeländes des Angelgewässers am Rande von Roßwein leichter von der Hand gehen dürfte. Mehr Ordnung wünscht sich auch die Straßengemeinschaft Am Steinhübel. Deshalb plant sie, ein Gartenhaus zu kaufen, in dem Gemeinschaftsutensilien Platz finden sollen.

Die Wanderwegewarte Kerstin und Jens Pigorsch wollen den Rastplatz auf der Wetterhöhe noch attraktiver machen und dort ein Wipptier aufstellen. Das können sie genauso bestellen wie die Niederstriegiser Heimatfreunde die Beamerleinwand. Diese wollen sie zur Präsentation der Ortschronik einsetzen.

Förder-Voraussetzungen nicht erfüllt

Bezuschusst wird weiterhin das Bergrennen, das es am 10. Juli wieder geben soll und das die Feuerwehrhistoriker vorbereiten. Die Sportler des Grün-Weiß Niederstriegis wollen sich Festzeltgarnituren anschaffen. Und die Kirchgemeinde wird über den Bürgerhaushalt bei der Finanzierung einer Gedenk- und einer Kulturveranstaltung unterstützt.

Kein Geld gibt es fürs Abschlussfest der Förderschule. „Das dient nicht dem Gemeinwohl“, begründete Hauptamtsleiterin Michaela Neubert die eine Ablehnung. Die andere geht an die Mitstreiter der Katzeninitiative. „Sich um Fundtiere zu kümmern, gehört zu den Pflichtaufgaben der Kommune und dafür leistet die Kommune schon eine Finanzabgabe“, erklärte die Amtsleiterin.

Insgesamt stehen im Bürgerhaushalt 5.000 Euro für Projekte in Roßwein und jeweils 2.500 Euro für Vorhaben in den Ortschaften Gleisberg und Niederstriegis zur Verfügung. Da in diesem Jahr der Bedarf in Roßwein höher und die Anträge aus den Ortschaften niedriger ausgefallen sind, haben die Räte davon abgesehen, sich an Obergrenzen zu halten. Wichtig war insgesamt, dass das Budget gut genutzt, nichts verschenkt, aber auch nicht überzogen wird.