Leisnig. Das Warten auf einen Termin hat ein Ende. Am Donnerstagnachmittag werden sich Bürgermeister Tobias Goth (CDU), Franziska Bell als Geschäftsführerin der Helios-Klinik Leisnig und Sebastian Heumüller, Geschäftsführer der Helios-Region Ost, zusammensetzen.
Leisnigs Rathauschef zufolge ist eine Videokonferenz geplant. Um einen Gesprächstermin hatten der Bürgermeister und die CDU-Fraktion im Leisniger Stadtrat, aber auch weitere Kommunalpolitiker gebeten, nachdem das Leisniger Krankenhaus am 28. Dezember angekündigt hatte, die damals vorübergehend geschlossene Geburtsklinik überhaupt nicht wieder öffnen zu lassen.
Das hinterlässt eine Lücke in der „Landkarte“ der möglichen Geburtskliniken in Mittelsachsen und darüber hinaus. Beinahe ein halbes Jahrhundert gab es in Leisnig eine Geburtsabteilung. Dass die wackelt, hatte sich für den Bürgermeister abgezeichnet, als die Station schon einmal über die Osterfeiertage aufgrund von Personalknappheit schließen musste. Komplett auf dieses Angebot in Leisnig zu verzichten, kann sich der Rathauschef nicht vorstellen.
Kann die Kommunalpolitik der Medizin helfen?
Für Goth und einige Unterstützer sei es wichtig, dass es die Chance auf eine Wiedereröffnung gibt. „Für uns ist die Geburtsklinik ein wichtiger Standortfaktor“, sagte Rüdiger Schulze, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Leisniger Stadtrat. Auch für Maria-Christin Anderfuhren (Bündisgrüne/Die Linke) sei eine regionale Geburtsklinik von enormer Bedeutung.
Viele der Kommunalpolitiker wollen gern wissen, inwieweit Helios eine Wiedereröffnung der Kreißsäle überhaupt in Erwägung ziehen könnte und ob die Befürworter dazu in irgendeiner Weise etwas beitragen können. Fest stehen dürfte wohl schon vor dieser Videokonferenz: Keiner, der für den Erhalt kämpft, kann Fachpersonal aus dem Boden stampfen, wie Maria-Christin Anderfuhren bereits sagte. Personalmangel nannte Helios als Hauptgrund für die Schließung.
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