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Döbeln hat einen neuen Wehrleiter

Mit Heiko Hentzschel steht ein Feuerwehrmann aus Leidenschaft an der Spitze. Aber das hat gedauert.

Von Jens Hoyer
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Heiko Hentzschel (Mitte) ist neuer Ortswehrleiter von Döbeln. Er löst Thomas Harnisch (rechts) in dieser Funktion ab. Erster Stellvertreter ist Matthias Schmidt.
Heiko Hentzschel (Mitte) ist neuer Ortswehrleiter von Döbeln. Er löst Thomas Harnisch (rechts) in dieser Funktion ab. Erster Stellvertreter ist Matthias Schmidt. © Jens Hoyer

Döbeln. Die Döbelner Ortsfeuerwehr hat in ihrer Führungsspitze den Generationswechsel vollzogen. Heiko Hentzschel löst Thomas Harnisch als Ortswehrleiter ab. Harnisch hatte zuletzt die Wehr als eingesetzter Wehrleiter geführt. Eigentlich sollte Hentzschel schon im vergangenen Dezember gewählt werden, doch war das Prozedere zurückgestellt worden. „Es gab da noch einige offene Punkte zu klären“, sagte er.

Rein ehrenamtlich sei eine so große Wehr nicht zu führen. „Nebenbei schafft man das nicht. Es gibt jede Menge Papierkram zu erledigen“, so der 37-Jährige. Jetzt sei geklärt, dass er von seinem Arbeitgeber für einige Stunden in der Woche freigestellt wird. Der Lohnkostenausgleich erfolgt – wie auch bei Feuerwehreinsätzen üblich – über die Stadt. Hentzschel ist von Beruf Konstruktionsmechaniker und arbeitet bei MSK Matec in der Arbeitsvorbereitung.

Feuerwehrmann mit Leib und Seele

Der Oberbrandmeister ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele wie er selbst sagt. 1992 war er in die Jugendfeuerwehr eingetreten und 2001 in den aktiven Dienst übernommen worden. Ihm zur Seite stehen auch zwei Stellvertreter der jüngeren Generation. Matthias Schmidt als erster und Andreas Riedel als zweiter Stellvertreter waren schon im Dezember vergangenen Jahres gewählt und im Februar vom Stadtrat bestätigt worden. Die Bestätigung des neuen Wehrleiters muss noch erfolgen.

Thomas Harnisch hatte das Amt seit 1999 inne. Der 61-Jährige bleibt aber Döbelner Gemeindewehrleiter. „Wenn ich in der nächsten Hauptversammlung wieder gewählt werde, würde ich das noch einmal fünf Jahre machen. Ich könnte mich intensiver mit den Ortswehren beschäftigen. In einer Doppelfunktion bleibt immer etwas auf der Strecke“, sagte Harnisch. In den nächsten Jahren seien einige Fragen zu klären. Etwa die des geplanten neuen Gerätehauses für die Ortswehren um Mochau und die Anschaffung von Technik.

Gesunde Wehr übernommen

Heiko Hentzschel übernimmt in Döbeln eine gesunde Wehr, wie er selbst einschätzt. Es gibt derzeit 55 aktive Feuerwehrleute, darunter zwei Frauen. „Personell sind wir gut aufgestellt. Auch die Motivation ist hoch.“ Die Jugendfeuerwehr, aus der sich der Nachwuchs rekrutiert, sei sehr aktiv. Zudem stoßen zugezogene, bereits ausgebildete Feuerwehrleute zu der Truppe. Die Tageseinsatzbereitschaft werde auch durch Einsatzkräfte sichergestellt, die in Döbeln arbeiten aber eigentlich Mitglieder anderer Feuerwehren sind, sagte Hentzschel. Die Döbelner Wehr liegt in diesem Jahr schon bei über 150 Einsätzen. „Mit um die 200 Einsätze pro Jahr muss man rechnen“, sagte Hentzschel.

Neue Drehleiter kommt

In diesem Jahr hatte die Döbelner Feuerwehr schon ein neues Tanklöschfahrzeug bekommen. Ein gut gebrauchter Tanker konnte an die Ortsfeuerwehr Beicha abgegeben werden. Ende des Jahres oder Anfang kommenden Jahres wird auch die neue Drehleiter geliefert. Das Rohbaufahrzeug sei beim Hersteller in Ulm schon abgenommen worden, wie Harnisch sagte.

Heiko Hentzschel will weiter am hohen Niveau der Wehr arbeiten. So habe es jetzt eine Ausbildung zum Thema Elektromobilität gegeben. „Da war auch ein Mitglied der Werksfeuerwehr im VW-Werk Mosel da“, sagte er. Dabei seien viele Aussagen zur vermeintlichen Gefährlichkeit der E-Autos bei Feuerwehreinsätzen entkräftet worden.„Wir dürfen nicht stehenbleiben“, sagte Hentzschel. In dem mehr als 20 Jahren alten Gerätehaus sei auch schon wieder die eine oder andere Investition nötig. So war seinerzeit keine Brandmeldeanlage installiert worden, weil sie nicht vorgeschrieben war. Auch Reparaturen und Erneuerungen seien mittlerweile nötig.

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