Döbelner Tänzer geht bei RSA auf Sendung

Döbeln. Für Lukas Fuchs ist die Nacht dann zu Ende, wenn sich andere im Bett noch einmal herumdrehen. Um 4.30 Uhr ist der 22-jährige Döbelner im Studio des Radiosenders RSA, um pünktlich um 5 Uhr am Mikro zu stehen.
In der Morning-Show von RSA ist er seit dieser Woche mit Markus Poschlod und Jürgen Karney auf Sendung. Er sagt den Zuhörern, wie das Wetter wird und wo sie aktuell im Stau stehen würden. „An das frühe Aufstehen und den Schlafmangel gewöhnt man sich. Ich muss mich manchmal zwingen, zeitig ins Bett zu gehen“, sagt Lukas Fuchs.
Döbelner ist verantwortlich für Wetter und Verkehr
Der junge Döbelner scheint zudem ein besonderes Talent zu haben, seine vielen Aktivitäten unter einen Hut zu bringen. Vor ein paar Jahren war er einer von wenigen Jungs, die bei den Auftritten der Döbelner Dance Company mit sichtbarer Begeisterung auf der Bühne standen. „Ich habe getanzt, seit ich vier bin“, erzählt er. Davon kann er bis heute nicht lassen. Weil er es nicht mehr schafft, im Verein zu tanzen, lebt er seine Leidenschaft zumindest noch als Zumba-Trainer im WelWel aus.
Seinen Weg zum Radio hat Lukas Fuchs mit erstaunlicher Zielstrebigkeit verfolgt. Als DJ ist er schon lange bei Feiern und Veranstaltungen unterwegs. Er hatte schon ein Praktikum beim Sender PSR absolviert.
Während des Studiums Medienmanagement in Mittweida war er dort Redakteur, Moderator und Chef vom Dienst beim Studentensender „99drei Radio Mittweida“. Dieses Jahr hatte er ein Praktikum bei RSA absolviert. „Danach bin ich als Werksstudent übernommen worden“, sagte er.
Und jetzt ist er für Wetter und Verkehr verantwortlich. „Schon auf dem Weg ins Studio checke ich die Lage“, erzählt er. Während der Sendung hat er die Monitore mit Staus und Wetterwebcams im Blick, er nimmt Anrufe und Nachrichten von Hörern entgegen und gibt die Informationen übers Radio an alle weiter.
Um 10 Uhr ist die Sendung zu Ende. „Dann folgt die Nachbereitung und ich schaue, was für die Kollegen der anderen Sendungen wichtig ist. Bei unserem Problemkind A4 ist der Stau noch heftiger, wenn wegen des Bahnstreiks keine Züge zwischen Dresden und Leipzig fahren“, erzählt Lukas Fuchs.
Zumba live statt digital
Es ist ein ordentliches Programm, das der 22-Jährige absolviert. Jeden Freitagabend steht er im WelWel vor seiner Zumba-Gruppe. Darauf hatte er wegen Corona lange verzichten müssen. „Wir hatten einen digitalen Zumba-Kurs organisiert. Aber es wirkt komisch, vor dem Laptop zu tanzen. Ich möchte nicht wissen, wie viele meiner Nachbarn geguckt haben“, meint der lachend.
„Es ist viel schöner, wenn man vor 30 Leuten stehen kann. Ich mache das jetzt seit fünf Jahren und habe meine Stamm-Mädels und es kommen auch immer ein paar neue dazu. Für mich ist das der perfekte Ausgleich und der Abschluss der Woche.“
Am Wochenende versucht der Döbelner, für seine Familie Zeit abzuknapsen. Er sei ein Familienmensch, sagt Lukas Fuchs über sich selbst. Allerdings ist er manchen Sonnabend noch als DJ bei Familienfesten und Betriebsfeiern unterwegs. Mit 18 Jahren habe er ein Gewerbe angemeldet, erzählt er.
Lange waren alle Feiern abgesagt. „Da muss jetzt viel nachgeholt werden.“ Im Herbst will Lukas Fuchs damit beginnen, seine Bachelor-Arbeit zu schreiben. Wenn alles klappt, ist er im März fertig mit dem Studium.
„Mein Wunsch ist es auf jeden Fall, weiter Radio mit Moderation zu machen“, sagt er. „Mein großer Traum wäre aber eine Samstag-Abend-Show. Wenn ich es mal ins Fernsehen schaffe, das wäre cool.“