Döbeln: Hügellandschaft statt grauem Beton

Döbeln. Der Döbelner Graffiti-Künstler Frank Schäfer kann nicht nur mit der Sprühdose, sondern auch mit dem Pinsel kreativ sein. Diese Art von Mischtechnik betreibt er schon seit einigen Jahren bei Gelegenheit, erzählte er. Gerade hat er ein neues Werk fertiggestellt. Zu übersehen ist das wirklich nicht, denn es ist monumental.
Auf etwa 50 Quadratmeter Fläche zieht sich eine idealisierte Gebirgslandschaft über eine Stützmauer am Parkplatz für das Haus Am Hange 1, das die GWG gerade fertiggestellt hat. Schäfer hatte, wie er erzählt, sich selbst an die Genossenschaft gewandt. „Das war zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee. Ich wollte dort eine richtig knallige Landschaft hinbringen und habe einen Entwurf eingereicht. Eine halbe Stunde später kam die Zusage. So eine Entscheidungsfreude findet man selten.“
Knappe Woche gebraucht
An manchen Stellen seines Werkes kam dann doch die Sprühdose zum Einsatz. Bei der Gestaltung der Wolken zum Beispiel und um bestimmte Effekte zu verstärken. Das gehe mit der Dose einfach schneller, sagte er. Eine knappe Woche hat er für das Bild gebraucht. Immer angetrieben von der Aussicht auf schlechtes Wetter. Das macht ihm in diesem Jahr zu schaffen, der Auftragsstau wegen des wechselhaften Wetters habe zeitweise bis zu acht Wochen betragen, erzählte er.
Auch Corona habe sich auf seine Arbeit ausgewirkt. Mancher Graffiti-Workshop an den Schulen hatte ausfallen müssen.
Frank Schäfer hatte vor 23 Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht und ist im ganzen Land unterwegs, um Wände zu gestalten. Ein Trafohäuschen in Zwickau, auch an der Oberschule in Roßwein hat er Wände gestaltet. Demnächst stehen Aufträge in Chemnitz und Leipzig an. Zu freien Arbeiten – Döbeln ist voll seiner älteren Graffiti – komme er jetzt nicht mehr so häufig.