Leisnig. Mit einigen Verzögerungen haben die Dacharbeiten an der Kirche in Altenhof begonnen. Doch nun sind sie durch nichts mehr aufzuhalten. Nur wenige Wochen, nachdem die alte Kirchturmspitze abgenommen worden ist, hat das Dorfgotteshaus Kugel und Kreuz zurück. Beide wurden wie die Vorgänger in handwerklicher Arbeit gefertigt – damals von Karl Eulitz aus Naunhof, jetzt von Thomas Müller in der gleichnamigen Metalldrückerei in Wurzen.
Wie Pfarrerin Katja Schulze sagte, steht jetzt die Umlagerung der Kirchenglocken an. Aus statischen Gründen müssen die schon länger schweigen. Doch nicht alle Altenhofer haben das bislang mitbekommen. Denn ihre Glocken klingen nach wie vor. Dafür sorgt Tim Dierks mit einer Tonaufnahme, die er regelmäßig abspielt.
Leisnig erhält Unterstützung für Kosten von 365.000 Euro
2021 will die Kirchgemeinde die über mehrere Jahre geplante und realisierte Baumaßnahme endlich abschließen. Bei der hatte sich – wie bei jeder Renovierung in einem alten Haus – noch größerer Handlungsbedarf als befürchtet herausgestellt. Dass Arbeiten dringend nötig sind, das hat sich gezeigt, als die Gemeinde 2016 das Runddach am Seitengebäude neu eindecken ließ.
Damals gab es weiterführende Untersuchungen. Dabei stellten die Experten fest, dass die Schäden an Dach und Dachstuhl sowie Turm und Glockenstuhl so groß sind, dass möglichst rasch gehandelt werden sollte. Auch bei den laufenden Arbeiten gab es die eine oder andere Überraschung. So zeigte sich, dass zum Beispiel am Turmschaft zusätzliche Handgriffe nötig sind.
Das hat für Verzögerungen gesorgt. Aber genauso für eine Verteuerung. Wie die Pfarrerin sagte, hat der Planer mittlerweile Kosten von rund 325.000 Euro kalkuliert. Hinzu kommen noch einmal 40.000 Euro für die notwendige Umverlegung der Glocken. „Aber das muss jetzt passieren“, so Katja Schulze. Diesen „Batzen“ Geld kann eine so kleine Gemeinde wie Altenhof allein nicht aufbringen. Es gibt von mehreren Seiten finanzielle Unterstützung, unter anderem von der Landeskirche Sachsen.
Die Hände in den Schoß legen – das wollen die Altenhofer dennoch nicht. Schon seit Jahren sammeln sie bei verschiedenen Aktionen für ihre Kirche, die für viele noch Mittelpunkt des Gemeindelebens ist. Deshalb sollen dort auch die alten Dokumente aus der Turmkugel aufbewahrt und wenn möglich gezeigt werden. Auch die alte Kugel und das Kreuz hat Thomas Müller nicht „entsorgt“, sondern der Gemeinde als Erinnerungsstück überlassen.
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