Region Döbeln. In diesem Jahr wäre es das zehnte Mal gewesen, dass die RHG Mittelsachsen, die Wohnungsgenossenschaft Fortschritt und die VR-Bank Mittelsachsen während eines gemeinsamen Neujahrsempfangs Bilanz ziehen und neue Projekte auf den Weg bringen. Doch wie viele andere Veranstaltungen wurde auch diese aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt und soll 2022 nachgeholt werden.
Ein deutliches Zeichen setzen
Doch, getreu dem Zitat von Mahatma Gandhi „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“, komme es für die Troika nicht infrage, die Situation einfach auszusitzen, teilen die Vorstände Ilona Mende und Torsten Hamann (RHG), Angelika Belletti und Torsten Bruß (VR-Bank) sowie Sven Viehrig und Tino Hütter (WGF) mit. Viele Vereine und Institutionen in der Region leiden. Treffen und gemeinsame Aktivitäten sind nicht möglich. Die Finanzen der Vereine werden knapp.
„Darauf wollen wir hinweisen, aber auch aktiv werden, weil wir uns als Unternehmen den Menschen in der Region zutiefst verbunden fühlen“, so die Troika. Deshalb habe sie sich zu einer Geldspende in Höhe von jeweils 500 Euro an drei Vereine entschlossen. „Wir möchten damit ein deutliches Zeichen setzen. Nur gemeinsam werden wir die aktuellen Schwierigkeiten überstehen“, so die Vorstände.
Der Förderverein der Musikschule „C. Ph. E. Bach“ Döbeln wird den Betrag erst einmal in die „Sparbüchse“ stecken. „Wir sammeln bereits seit März 2019 Geld, das wir als Mitgliedsbeiträge oder Spenden erhalten haben“, sagt Vereinsvorsitzende Christa Michel. Hintergrund ist auch dabei die Corona-Krise.
Einige Eltern könnten durch diese in finanzielle Schwierigkeiten geraten sein und den Unterricht ihrer Kinder nicht mehr bezahlen können. Deshalb sorgt der Verein vor und möchte solche Familien unterstützen, indem er den Betrag für das betroffene Kind ganz oder teilweise übernimmt, damit es weiter am Unterricht teilnehmen kann.
Für Trauercafé in Leisnig und Spielmobil in Döbeln
Der Verein Lebenszeit des Hospiz Leisnig investiert das Geld in den weiteren Aufbau des Trauercafés. „Dafür wird es in nächster Zeit mehr Bedarf geben“, vermutet Vereinsvorsitzende Diana Fischer. Im Sommer vergangenen Jahres war der Verein mit dem Trauercafé gestartet, konnte es aber nur bis zum Oktober führen.
„In dieser Zeit ist es gut angenommen worden“, so Diana Fischer. Es werde auch über ein Online-Angebot für Trauernde nachgedacht. „Aber der persönliche Kontakt ist immer besser“, meint die Vereinsvorsitzende.
Wie andere Spenden, will der Kreisverband Döbeln des Deutschen Kinderschutzbundes (DKB) die 500 Euro für das Spielmobil verwenden, „das wir hoffentlich in diesem Jahr wieder fahren lassen können“, sagt Vorsitzender Ralf Fillies.
Denn auch, wenn es derzeit stillsteht, fallen für das Spielmobil Betriebskosten wie Kfz-Steuer und Versicherungen an. Im vergangenen Jahr mussten die Kinder komplett auf das Spielmobil verzichten.
„Wir haben überlegt, wie dort Hygienestandards eingehalten werden können. Aber die Abstandsregeln funktionieren in diesem Fall nicht, und man kann die Spielzeuge auch nicht nach jedem Gebrauch desinfizieren“, so Fillies. „Es war ein schlimmes Jahr für die Kinder, deren Sozialkontakte so sehr eingeschränkt waren, die sie aber brauchen.“
Positiv: Der Kinderschutzbund hat auch einige Spielzeugspenden erhalten und ist damit derzeit so gut ausgestattet, dass die Spielzeuge aller drei bis vier Wochen ausgetauscht werden können. Somit haben die Mädchen und Jungen viel Abwechslung – wenn das Spielmobil wieder unterwegs sein kann.
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