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Döbeln: Sieben Männer bei Razzia festgenommen

Die groß angelegte Durchsuchung erfolgte am Donnerstag beim Autoservice Heyda an der B169. Zwei Tatverdächtige versuchen zu flüchten.

Von Cathrin Reichelt
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Polizeibeamte haben bei einem Abschleppservice unzähliges Beweismaterial sichergestellt.
Polizeibeamte haben bei einem Abschleppservice unzähliges Beweismaterial sichergestellt. © Archiv/Dietmar Thomas

Döbeln/Waldheim. Ab 7 Uhr war die B169 bei Heyda am Donnerstag für etwa eine halbe Stunde voll gesperrt. Zu dieser Zeit begann eine groß angelegte Durchsuchung der Gebäude und des Grundstücks vom Autoservice Heyda.

Die Razzia der Beamten der Polizeidirektion Chemnitz erfolgte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Chemnitz. Außerdem waren Mitarbeiter des Landeskriminalamtes und des Polizeiverwaltungsamtes sowie Bereitschaftspolizisten im Einsatz. Ein Reporter vor Ort zählte zeitweise 18 zivile und Polizeifahrzeuge.

Hubschrauber der Polizei bei Döbeln im Einsatz

Zu Beginn kreiste auch ein Hubschrauber über dem Gelände. „Er diente der Beobachtung und der Koordinierung des Einsatzes aus der Luft“, erklärt Andrzej Rydzik, stellvertretender Pressesprecher der Polizeidirektion Chemnitz.

Der Einsatz begann wie ein Krimi. Als die Beamten auf das Gelände fuhren und sich Zutritt zu dem Gebäude verschafften, hätten zwei Tatverdächtige versucht, durch einen Hinterausgang zu flüchten. Doch sie seien nicht weit gekommen. „Das Objekt war bereits umstellt“, so Rydzik. Die beiden und ein dritter Tatverdächtiger wurden festgenommen. Alle drei stammen laut ihrer Papiere aus Osteuropa.

Der Einsatz begann um 7 Uhr morgens.
Der Einsatz begann um 7 Uhr morgens. © Erik-Holm Langhof
Bis auf eine halbe Stunde war der Verkehr auf der B 169 nicht eingeschränkt.
Bis auf eine halbe Stunde war der Verkehr auf der B 169 nicht eingeschränkt. © Erik-Holm Langhof
Es waren zahlreiche Polizei- und zivile Fahrzeuge vor Ort.
Es waren zahlreiche Polizei- und zivile Fahrzeuge vor Ort. © Erik-Holm Langhof
Der vor einem Grundstück in Neudorf gestoppte Volvo wurde ebenso beschlagnahmt und abgeschleppt, wie...
Der vor einem Grundstück in Neudorf gestoppte Volvo wurde ebenso beschlagnahmt und abgeschleppt, wie... © Erik-Holm Langhof
... der Audi.
... der Audi. © Erik-Holm Langhof
Bis in den Nachmittag wurden Beweismittel gesichert.
Bis in den Nachmittag wurden Beweismittel gesichert. © Dietmar Thomas
Die Kriminaltechniker wurden vom Döbelner THW und einem Abschleppdienst unterstützt.
Die Kriminaltechniker wurden vom Döbelner THW und einem Abschleppdienst unterstützt. © Dietmar Thomas

Einige Zeit später haben zivile Polizeibeamte in Neudorf an der Ecke Knobelsdorfer Straße/B169 einen Audi und einen Volvo gestoppt. Mit dem Audi war eine Person unterwegs, mit dem Volvo drei. Alle vier – nach ersten Erkenntnissen auch Osteuropäer – wurden ebenfalls festgenommen.

Die Fahrzeuge wurden abgeschleppt. Die Männer befinden sich in polizeilichem Gewahrsam. „Voraussichtlich morgen entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob am Amtsgericht Chemnitz Haftanträge gestellt werden“, sagt der Polizeisprecher.

Hintergrund der großangelegten Durchsuchungen und der Festnahmen ist der Verdacht auf internationalen Fahrzeugdiebstahl. „Autos stehlen, auseinandernehmen und die Einzelteile nach Osteuropa verkaufen“, fasst Andrzej Rydzik das vermutliche Vorgehen zusammen.

BMW-Teile in Heyda beschlagnahmt

Die Beamten waren den gesamten Tag in Heyda im Einsatz. Dort haben sie Beweismittel gesichtet, dokumentiert und beschlagnahmt. Dabei handelt es sich nicht nur um technische Geräte und Unterlagen der Firma, sondern zum großen Teil um Autoteile der Marke BMW.

Beim Sortieren werde gleich versucht, die Teile anhand der Nummern Fahrzeugen zuzuordnen. In der Halle fanden sich auch bereits in Folie verpackte und zum Transport bereitgestellte Fahrzeugteile.

Bei der umfangreichen Sortierarbeit und dem Abtransport der Beweismittel erhielten die Polizeibeamten Unterstützung von Mitgliedern des Technischen Hilfswerkes Döbeln und einem Döbelner Abschleppunternehmen. Beide waren jeweils mit zwei Fahrzeugen vor Ort. Andrzej Rydzik kündigt bereits für Freitag erste Ermittlungsergebnisse an.

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