Großweitzschen. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres haben sich der Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal, die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Mittelsachsen sowie das Landgut Westewitz den Zieschbach im Großweitzschener Ortsteil Hochweitzschen genauer angeschaut. Dabei wurde festgestellt, dass sich der Biber in der Umgebung anscheinend sehr wohl fühlt – denn die Dämme des Tieres verstopfen den kleinen Wasserfluss.
Nach Angaben von Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos) haben die Biber vor Ort mehrere Anstauungen verursacht, die teilweise zum Überlaufen des Bachs geführt hätten. „Schon bei Trockenwetter tritt das Wasser teilweise über die Ufer. Sobald es stärker regnet, überfluten größere Mengen Wasser die Wiese“, so Burkert. Doch genau in dieser verläuft der Schmutzwasserkanal. „Die Wiese liegt im weiteren Bachverlauf tiefer als der Ufer-Hochpunkt.

Somit steht das Wasser auf der Wiese und überflutet die Schmutzwasserschächte.“ Das führe zu hydraulischen Überlastungen in Westewitz, wie Burkert anmerkt. Deshalb habe sich die Verwaltung vor Ort mit den anderen Gremien auf eine Beräumung des Zieschbaches geeinigt. „Alle Biberdämme flussabwärts der Biberburg werden nun entnommen“, sagt das Gemeindeoberhaupt.
Dafür hat der Bürgermeister die Gemeinderäte per Umlaufbeschluss um Genehmigung des Vorhabens gebeten. Bei drei Firmen wurde ein Angebot zur Beräumung des Wasserlaufs angefordert. Das „wirtschaftlichste“ von der Firma Bindig Baumaschinen aus Großweitzschen mit rund 4.400 Euro Kostenvoranschlag wurde angenommen.
Siedlung „Am Waldrand“ in Westewitz bekommt Schutz
Wie der Bürgermeister mitteilt, werde das Landgut Westewitz in Zukunft täglich eine Kontrolle des Bachabschnitts im Bereich „Am Bäckerberg“ durchführen und eventuelle Dammneubauten beräumen. Die Gemeinde wird darüber informiert.
Die Gemeindeverwaltung Großweitzschen muss sich zudem um die Straßenentwässerung im Bereich „Am Waldrand“ 84 in Westewitz kümmern. Nach Angaben vom Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal sei dort ein Einlauf am Parkplatz an den Schmutzwasserkanal angeschlossen.
Auch dort kommt es deshalb zur Überlastung der Hydraulik und zu Rückstauungen im Ort. Die Hausnummern 84c und 84d sollen in diesem Zuge ebenfalls an die Regenentwässerung angebunden werden. Hintergrund ist der Schutz vor Starkregen und der Überflutung von Kellern der Wohnblöcke in Großweitzschen.
Vier Firmen wurden in diesem Zusammenhang um ein Angebot gebeten. Schlussendlich haben die Räte den Auftrag in Höhe von rund 7.800 Euro an die Leisniger Straßenbaufirma Andrä vergeben. Da die vergangene Gemeinderatssitzung abgesagt wurde, mussten alle Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst werden.
Innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes konnten die Räte ihren Widerspruch einlegen. Zu diesen Beschlüssen gab es keine Rückmeldungen, so Bürgermeister Burkert.
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