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Großweitzschen: Streitschlichter jetzt offiziell im Amt

Die Wahl liegt schon einige Wochen zurück. Am Dienstag nun hat Amtsrichter Mario Stein die beiden neuen Mitglieder der Schiedsstelle vereidigt.

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Thomas Malkowski (links) und René Schlosser komplettieren die Schiedsstelle in Großweitzschen.
Thomas Malkowski (links) und René Schlosser komplettieren die Schiedsstelle in Großweitzschen. © Erik-Holm Langhof

Großweitzschen. Damit kann die Arbeit für Thomas Malkowski (50) aus Strocken und René Schlosser (41) aus Zschepplitz beginnen. Doch gerade unter Corona-Bedingungen ist es nicht gerade einfach, sich zum Beispiel mit zerstrittenen Nachbarn zu treffen und auseinandersetzen.

„Da muss manches auch am Telefon gehen“, sagt Malkoswki. Er hat schon die zurückliegenden fünf Jahre als stellvertretender Friedensrichter gearbeitet und sich nach Ablauf der Amtszeit für eine neue Wahlperiode beworben.

Mit René Schlosser gab es dann aber einen zweiten Bewerber. Auch wenn das für beide Kandidaten ein wenig überraschend kam, wurde keiner von ihnen abgelehnt – nach Roßweiner Vorbild übrigens. Dort und in Großweitzschen haben sich die Räte entschieden, dem stellvertretenden Friedenrichter einen Protokollanten zur Seite zu stellen. Somit wird die Schiedsstelle in Großweitzschen von drei Männern besetzt.

Friedensrichter hatten bisher gut zu tun

Anliegen sei es, Friedensrichter Manfred Nestler zu entlasten, der über kurz oder lang auch als Streitschlichter in den Ruhestand gehen wird. Außerdem sei die gute Besetzung der Schiedsstelle für Vertretungsfälle gut. Somit müsse ein Fall nicht erst auf die lange Bank geschoben werden.

Sowohl Malkowski, der in einem Pflegeberuf arbeitet, als auch Schlosser, der sein Geld als Außendienstmitarbeiter für Medizinprodukte verdient, sind von Ratsmitgliedern beziehungsweise dem Bürgermeister angesprochen worden, ob sie sich vorstellen können, ehrenamtlich Streit zu schlichten. Das können sie. Schlosser wünscht sich eine baldige Anleitung, damit er loslegen kann.

Malkowski weiß aus seiner bisherigen Erfahrung als stellvertretender Friedensrichter, dass es in der kleinen Gemeinde durchaus einige Arbeit für die ehrenamtlichen Richter gibt. „Unser Buch war bis zur Pandemie immer gut gefüllt“, so der Strockener. Bei den verhandelten Fällen sei es häufig um die Klassiker gegangen: Obst, das vom Baum des Nachbarn auf das eigene Grundstück fällt, eine zu hoch wachsende Hecke oder ein Wortgefecht, das in handfesten Beleidigungen endet.

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