Harthaerin will einfach nur helfen

Hartha. Das Herz der Harthaerin Brigida Leitert schlägt nicht erst seit fünf Jahren für die Johanniter Unfallhilfe, sondern schon länger.
Offiziell ist sie seit November 2016 dabei. Zuvor unterstützte sie schon mehrere Jahre die Johanniter Unfallhilfe Leisnig. Denn ihre beiden Kinder Arlette und Eric sind ebenfalls engagierte Helfer.
„Ich habe hier und da mal unterstützt. Doch dann habe ich mir gesagt, wenn ich schon helfe, dann richtig. Das musste einfach sein“, so Brigida Leitert.Sie engagiert sich auch beim Harthaer Heimatverein. Aber sie wollte noch mehr machen. Und so gehört sie seit mehr als fünf Jahren zur Johanniter Unfallhilfe des Rettungsverbandes Meißen/Mittelsachsen.
„Ich habe mich im Leisniger Katastrophenschutzzug sofort aufgenommen gefühlt, gehörte von Anfang an dazu. Hier wird Gemeinschaft großgeschrieben“, sagte Brigida Leitert.
Ausbildung als Sanitätshelferin
Sie arbeitet als Pauschalkraft im Edeka-Markt in Hartha. Da sie für die Backwaren zuständig ist, liegt ihre Hauptarbeitszeit in den Morgenstunden. „Die Arbeit lässt sich gut mit meinen Ehrenämtern vereinbaren“, so die Harthaerin.
Denn der Piepser für Einsätze ertönt schon mal tagsüber oder auch in der Nacht. In der ersten Zeit sei sie nur bei kleineren Einsätzen dabei gewesen. Dazu gehörte zum Beispiel der Spendenlauf der Pestalozzischule.
„Ich habe mich orientiert, was alles zu tun ist und wie man sich verhalten muss“, so Brigida Leitert. Es werde immer jemand für die Kleinigkeiten benötigt und wenn es das Erwärmen der Bockwurst ist.
Im März 2020 absolvierte die Johanniterin einen Grundlehrgang zur Sanitätshelferin. „Damit war die Grundlage geschaffen, dass ich auch bei großen Events mit zum Einsatz komme. Die gab es dann aber wegen Corona kaum“, sagte Brigida Leitert.
Johanniter übernehmen Krankentransport
Dafür erweiterte sich der Einsatzbereich der Johanniter. Im Landkreis Mittelsachsen reichten im vergangenen Jahr zeitweise die regulär zur Verfügung stehenden Krankentransportwagen für die Einweisung oder Verlegung von Patienten nicht aus.
Kommt es zu Engpässen, decken die Johanniter, aber auch das DRK, die Spitzenzeiten ab. „Wir werden dafür gezielt angefordert. Manchmal ist jemand zur Dialyse zu bringen, manchmal handelt es sich auch um Leute, die mit Corona infiziert sind“, so Brigida Leitert.
Während ihrer Dienste, die alle 14 Tage auf dem Plan stehen, lernen die Einsatzkräfte, welche Schutzmaßnahmen bezüglich Corona zu treffen sind. „Dazu gehört neben der Schutzkleidung mit Handschuhen und Brille auch die anschließende Desinfektion des Krankentransportwagens“, so die Harthaerin.
Leisniger Johanniter leisten 7.500 Dienststunden
36 Mal waren die Leisniger Johanniter im vergangenen Jahr beim Krankentransport gefragt und auch in diesem Jahr waren sie schon mehrmals im Einsatz. Brigida Leitert fährt dann auch schon mal selbst einen Krankentransportwagen. Dafür haben sie und andere Einsatzkräfte ein Fahrsicherheitstraining an der Feuerwehrschule in Nardt absolviert.
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Im vergangenen Jahr leisteten die Leisniger Johanniter insgesamt 7.500 Dienststunden. 2.400 Stunden davon waren Einsätze. Auch die regelmäßige Ausbildung gehört dazu.
Zu den immer wiederkehrenden Einsätzen der Johanniter Unfallhilfe Leisnig gehören unter anderem die Absicherung des Stockcar-Rennens in Hartha, des Eichberglaufes in Waldheim oder des Spendenlaufes für das Hospiz in Leisnig.
Nach Flutkatastrophe im Einsatz
Neben Hilfeleistungen in der Region bei größeren Bränden oder Unfällen waren die Leisniger Johanniter im vergangenen Jahr nach der Flutkatastrophe in Sinzig im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz im Einsatz. Auch Brigida Leitert war mit vor Ort.
„Wir haben die Menschen mit Essen versorgt, die ihr Hab und Gut verloren haben. Egal wohin man schaute, überall gab es nur Zerstörung und Elend. Diese Eindrücke sind mir sehr nahe gegangen“, sagte die Harthaerin.
Und bei allem Unglück dieser Leute habe sie so viel Menschlichkeit zu spüren bekommen, dass ihr noch jetzt beim Erzählen die Tränen in den Augen stehen. Da seien zum Beispiel die Kinder gewesen, die ein Dankeschön-Plakat gemalt haben.
Auch die Zusammenarbeit mit den Helfern des DRK sei super gewesen. Überhaupt seien sich aller Helferorganisationen in den vergangenen Jahren näher gekommen. Man arbeite Hand in Hand, sei eine Gemeinschaft.
Von der Hausfrau zur Feldköchin
Um in der Feldküche nicht nur mit Hausfrauenwissen zu punkten, hat Brigida Leitert einen Lehrgang als Feldkoch absolviert. „Gekocht habe ich schon immer, aber nun offiziell als Feldkoch mit Stempel“, so die Harthaerin.
Sie ist Sanitätshelferin, Köchin und auch Vertreterin der Johanniter. Denn wenn es darum geht, die Kinder und Jugendlichen in der Region über die ehrenamtliche Arbeit zu informieren, ihnen die Erste Hilfe nahezubringen, oder ihnen beizubringen, welche Notrufnummer wann zu wählen ist, dann ist Brigida Leitert in den Kindereinrichtungen anzutreffen. Mit dabei ist das Johanniter-Männchen Lutz.
„Es ist einfach schön, wenn man anderen Leuten helfen kann und ich kann einfach nicht anders. Deshalb bin ich auch froh, dass mein Mann mein ehrenamtliches Engagement gut findet und unterstützt“, sagte Brigida Leitert.