Klosterbezirk Altzella: Wo sind die Macher von morgen?

Roßwein. Was machen Jugendliche, wenn sie nach der Schule oder aus dem Ausbildungsbetrieb nach Hause kommen? Rico Riedel vom Verein Sächsischer Landjugend ist gerade dabei, das herauszufinden.
Mittlerweile hat er sich schon mit einer Reihe engagierter Jugendlicher getroffen, gehört, dass sie im Jugend-Rotkreuz, im Spielmannszug, im Dorfclub, bei der Feuerwehr oder anderswo tätig sind. „Da gibt es ganz viel“, sagt Riedel. Allerdings glaubt er auch: „Ein Großteil dieses Engagements ist nicht so sichtbar.“
Lehrer, Freunde, Vereine können vorschlagen
Genau das möchten die Akteure des Landjugend- und des Vereins Klosterbezirk Altzella ändern. Sie haben gemeinsam einen Jugend-Engagement-Preis ausgelobt (wir berichteten). Und inzwischen gibt es auch schon die ersten Nominierten in drei verschiedenen Regionen. Erst drei sind es im Klosterbezirk Altzella.
Nicht zuletzt deshalb wünschen sich die Initiatoren, dass sich noch viele Leute dazu aufraffen und engagierte junge Leute für den Preis „Die Macher von Morgen“ vorschlagen. Die Nominierten müssen zwischen 14 und 27 Jahren alt sein und in den Städten und Gemeinden, die zum Klosterbezirk Altzella gehören, ehrenamtlich tätig sein oder dort wohnen.
In welchem Verein, das spielt keine so große Rolle. Hauptsache, die Jugendlichen sitzen nicht den ganzen Abend auf dem Sofa und beschäftigen sich mit dem Handy oder sich selbst. 34 Prozent der ab 14-Jährigen engagieren sich, wissen die Veranstalter des Wettbewerbes. Heißt im Umkehrschluss aber auch: 66 Prozent tun es nicht.
Engagement soll Beispiel gebend sein
Und auch da setzen Mitstreiter von Sächsischer Landjugend und Klosterbezirk an: „Wir wollen die Vielfalt dessen, was junge Leute in ihrer Freizeit tun, da teilweise schon Verantwortung übernehmen, sichtbar machen“, sagt Rico Riedel. Deshalb stellt er die Nominierten in kleinen Porträts vor, schreibt auf, was ihre Aufgaben sind und wie sie zu ihrem Hobby beziehungsweise dem Ehrenamt gekommen sind.
Virginia Hennig zum Beispiel spielt schon seit dem Grundschulalter Instrumente. Seit sie acht Jahre alt ist, gehört sie zum Spielmannszug in Nossen. Inzwischen ist sie 25 Jahre alt und gibt als Vorsitzende des Vereins sozusagen den Takt vor.
Wer neben Virginia noch Chancen auf einen Ehrenamtspreis hat, das steht erst am 30. April fest. Bis zu diesem Samstag können noch Nominierungen erfolgen. „Vorschläge können die Vorstände von Vereinen genauso einreichen wie Lehrer, Sozialpädagogen, Eltern, Freunde oder die Bürgermeister der jeweiligen Städte und Gemeinden“, sagt Rico Riedel.
Jugend darf Preisträger bestimmen
Je nachdem, in welchen Kategorien die Vorgeschlagenen tätig sind, werden dann auch die fünf Preiskategorien bestimmt. In jeder sind 500 Euro ausgelobt, die die Preisträger dann für den jeweiligen Verein, in dem sie sich engagieren, einsetzen können.
Die Abstimmung ist Riedel zufolge für den Sommer vorgesehen. Er stellt in Aussicht, dass das Voting auf einer Plattform passieren soll, die von Jugendlichen gern und oft genutzt wird. Entsprechende Hinweise soll es rechtzeitig im Vorfeld geben.
Mehr Informationen über den Wettbewerb gibt es im Internet. Auf diesem Weg können auch engagierte Jugendliche für den Preis vorgeschlagen werden. Ein entsprechendes Formular ist dort hinterlegt.