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Auf Landpartie beim Roßweiner Kräuterverein

Roßwein hat ein Kleinod, an dem Einheimische oft achtlos vorbeigehen. Zur Landpartie ist dem Kräutergarten verdiente Aufmerksamkeit zuteil geworden.

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Zum ersten Mal haben die Roßweiner Kräutergärtner bei der Landpartie der Nossener Landfrauen die Türen des Kräutergartens geöffnet und auch Führungen durch die Anlage angeboten.
Zum ersten Mal haben die Roßweiner Kräutergärtner bei der Landpartie der Nossener Landfrauen die Türen des Kräutergartens geöffnet und auch Führungen durch die Anlage angeboten. © Martina Weigel

Roßwein. Die Nossener Landfrauen haben sich parallel zur Aktion "Offene Gärten" der sächsischen Landfrauen zu einer Landpartie aufgemacht und dabei vor allem zum Öffnen von Gärten in der Region eingeladen. Zum ersten Mal waren auch die Mitglieder des Roßweiner Kräutervereins mit dabei, was die Organisatoren freut.

Denn den Gartenfreunden immer wieder neue Einblicke zu gewähren, sei in einem begrenzten Einzugsgebiet in und um Nossen gar nicht so einfach, sagte eine der Organisatorinnen.

Neugierige aus Leipzig angelockt

Die Beteiligung der Roßweiner sorgte einmal mehr für "Bewegung" im Kräutergarten am Schuldurchgang. An dem eilen vor allem Einheimische auf dem Weg zum Wochenmarkt oder ins Rathaus mehr oder weniger achtlos vorbei. Dabei ist der Garten mehr als einen ersten oder zweiten Blick wert.

Das haben dem Kräuterverein, der die Anlage pflegt, auch viele Besucher am Wochenende bestätigt. Sogar Gäste aus Leipzig hatten den Weg nach Roßwein gefunden.

Sie und alle anderen Besucher konnten sich über die Heil- und Gewürzpflanzen der Anlage informieren. Fachkundige Auskunft gab es unter anderem von Gudrun Leupold, der Vorsitzenden des Roßweiner Kräutervereins.

Beim Kräuterverein in Roßwein konnten die Besucher am Wochenende nicht nur den Garten besichtigen, sondern auch Kränze und Tischschmuck aus Naturmaterialien herstellen.
Beim Kräuterverein in Roßwein konnten die Besucher am Wochenende nicht nur den Garten besichtigen, sondern auch Kränze und Tischschmuck aus Naturmaterialien herstellen. © Martina Weigel

Doch nicht nur den Wissensdurst der Gäste konnten die Kräuterexperten befriedigen. Mit Kaffee, Kuchen und Würsten vom Grill war auch an eine Stärkung gedacht. Die erfrischende Limo war selbst hergestellt, und zwar aus Zutaten, die in jedem Garten wachsen können: Giersch und Zitronenmelisse.

Und wer nach einer Gartenführung noch mehr erfahren wollte, konnte in den Vereinsräumen Herbarien mit Wildpflanzen betrachten und sich verschiedene Pflanzen als Holzmuster anschauen.

Für Kreative stand das Angebot, aus Kräutern Kränze zu binden und Tischschmuck herzustellen. Wer dabei auf den Geschmack gekommen ist und gern mehr mit Kräutern zu tun haben möchte, der kann sich dem Verein gern anschließen.

Projektarbeit soll weitergehen

Mitglieder werden nämlich nicht nur zu Unterstützung der Gartenarbeit gebraucht. Die fällt dem einen oder anderen bisherigen Mitstreiter um Gudrun Leupold aufgrund des mittlerweile erreichten Alters zunehmend schwerer. Deshalb ist Unterstützung jederzeit willkommen.

Hilfe wird auch gebraucht, um weiterhin Projekte anbieten zu können. Der Verein hat zum Beispiel einen Patenkindergarten. Die Mädchen und Jungen besuchen regelmäßig den Kräutergarten, wo wie mehr über den Anbau und die Wirkung von Pflanzen erfahren.

Außerdem bringen sich die Kräuterfrauen und -männer - so gut es geht - in das kulturelle Angebot der Stadt ein. Bei verschiedenen Anlässen öffnen sie die Gartentür. Seit zwei Jahren wird im Advent in einer Garage am Garten die "Weihnachtsgeschichte" nacherzählt. Damit ist der Kräutergarten sogar im Winter einen Besuch wert.

Zunächst bedanken sich die Vereinsmitglieder für die Unterstützung bei der Landpartie-Aktion bei den Familien Kleine, Krause, Marschner und Weigel sowie den Vereinsfreunden der Amalie-Dietrich-Stiftung aus Siebenlehn. "Außerdem geht ein Dank an die Vereine, die beim Gewerbefest im Gebiet ,Goldene Höhe' für einen Besuch des Kräutergartens geworben haben", so eine der Gastgeberinnen.