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Roßwein: Kraftakt im Heimatmuseum noch nicht zu Ende

Nach Monaten können die Heimatfreunde in Littdorf wieder Besucher empfangen. Vorm Ansturm im September ist noch unglaublich viel Arbeit zu bewältigen.

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Wer in den Sommerferien seine Enkel zu Besuch hat, kann mit den Heimatfreunden auch einen Extra-Besuchstermin im Museum Littdorf vereinbaren.
Wer in den Sommerferien seine Enkel zu Besuch hat, kann mit den Heimatfreunden auch einen Extra-Besuchstermin im Museum Littdorf vereinbaren. © Lutz Weidler

Roßwein. Die Niederstriegiser Heimatfreunde haben ein Ziel vor den Augen. Das ist das zweite September-Wochenende. Dann wollen sie den Großteil der Baustelle auf dem Gelände des Heimatmuseums an der Schnauder in Littdorf abgeschlossen haben.

Ein Etappenziel konnten sie den Besuchern allerdings schon am Sonnabend zeigen. An diesem Tag öffneten die Ehrenamtlichen um Vereinschef Andreas Klößer das Museum, das Freigelände und die historische Schmiede gegenüber nach Monaten endlich wieder für Neugierige.

Das war zunächst wegen Corona unmöglich, danach war zu viel Baustaub zu beseitigen, was eine Einladung nach Littdorf unmöglich machte.

Ein Ersatz-Neubau wird nur Attrappe

Das Museumshaus lässt schon im jetzigen Bauzustand erkennen, dass es wieder ein Schmuckstück wird. Der obere Teil der Fassade ist gestaltet, ein Großteil der Holzfenster erneuert.

Der Rohbau des Abortes – einer Toilette außerhalb des Hauses – steht. Er wird wieder die Original-Ausstattung bekommen, allerdings nicht mehr funktionstüchtig sein. Auf den Ersatzbau allerdings habe die Denkmalbehörde bestanden.

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Bis Mitte September, so hoffen die Heimatfreunde, werden alle Fenster, die getauscht werden sollen, erneuert, der Außenputz komplettiert und das Gerüst verschwunden sein.

Das Heimatmuseum an der Schnauer in Littdorf wird ein Hingucker. Ein Teil der Fenster sowie der obere Teil der Fassade sind schon erneuert. Mitte September sollen die Handwerker ihre Arbeit vollständig erledigt haben.
Das Heimatmuseum an der Schnauer in Littdorf wird ein Hingucker. Ein Teil der Fenster sowie der obere Teil der Fassade sind schon erneuert. Mitte September sollen die Handwerker ihre Arbeit vollständig erledigt haben. © Lutz Weidler

An ein nächstes dringend notwendiges Projekt wollen und können die Ehrenamtlichen dann aber noch nicht denken: die Erneuerung des Scheunendaches. Denn zunächst gilt es noch, die Finanzierung der laufenden Arbeiten abzuschließen. Zwar kann der Verein fest mit EU-Fördergeld aus dem Leader-Programm des Klosterbezirkes Altzella rechnen. Doch das muss vorfinanziert werden.

Auch den Eigenanteil von 10.000 Euro aufzubringen, ist für einen kleinen Verein kein Pappenstiel. Die eine oder andere schlaflose Nacht hat dieses Bauvorhaben den Vorsitzenden schon gekostet, gibt Andreas Klößer zu.

Das Schönste sind begeisterte Besucher

Das Schönste für ihn und die Mitglieder ist, wenn sich die Besucher über das freuen, was die Ehrenamtlichen erhalten wollen, wenn die Gäste sehen, was wieder Neues entstanden ist.

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Zu Letzterem gehört ein Unterstand. Den haben die Vereinsmitglieder an die Scheune angebaut, um den Güllewagen wettergeschützt unterstellen zu können. Neu ist eine Erdballenpresse, für die Helfer gerade noch so Platz in der schon üppig mit Exponaten gefüllten Scheune gefunden haben.

Die Technik wird beim Tag des offenen Denkmals in Aktion zu erleben sein, genau wie die Transmission in der alten Schmiede. Auch ein Feuer wird dann entfacht, und ein Schmied zeigt, dass seine Arbeit tatsächlich schweißtreibend ist.

Diese Erdballenpresse hat in der mit Exponaten gefüllten Scheune gerade noch so Platz gefunden. Auch Vereinschef Andreas Klößer ist gespannt darauf, die Technik am 12. September in Aktion zu erleben.
Diese Erdballenpresse hat in der mit Exponaten gefüllten Scheune gerade noch so Platz gefunden. Auch Vereinschef Andreas Klößer ist gespannt darauf, die Technik am 12. September in Aktion zu erleben. © Lutz Weidler

Bis dahin hat das Museum offiziell zwar nicht mehr geöffnet. Trotzdem sind Besucher willkommen: Eltern oder Großeltern mit ihren Ferienkindern oder Gruppen ab sechs Leuten. „Für sie öffnen wir nach Absprache die Türen“, sagt der Vorsitzende.

Er könnte sich vorstellen, dass gerade jetzt in den Tagen vorm Schulanfang verschiedene Generationen im „Schulzimmer“ des Museums viel Spaß am Entdecken unzähliger Dinge haben, die in vergangenen Zeiten zum Schulalltag gehört. Zu sehen sind unter anderem Schiefertafeln, Ranzen, Bücher und Hilfsmittel wie Karten oder Messgeräte für leichteres Lernen.

Hinweis: Wer in den Sommerferien seine Enkel zu Besuch hat, kann mit den Heimatfreunden auch einen Extra-Besuchstermin im Museum Littdorf vereinbaren. Dort gibt es viel zu entdecken – vorzugsweise mittwochsnachmittags. Dann sind die Vereinsmitglieder ohnehin zum Arbeitseinsatz vor Ort.