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Mäuse machen Leisniger Gedenkbaum den Garaus

Damit sich das nicht wiederholt, haben die Heimatfreunde vorgesorgt. Ein zweiter Baum, den sie pflanzen wollten, muss bis Frühjahr warten.

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Rolf und Frank Geißler sowie Uwe Reichel (von links) haben am Montag in Leisnig eine neue Reformationseiche gepflanzt. Die vorherige haben die Wühlmäuse „verspeist“. Draht soll das beim Nachfolgerbaum verhindern...
Rolf und Frank Geißler sowie Uwe Reichel (von links) haben am Montag in Leisnig eine neue Reformationseiche gepflanzt. Die vorherige haben die Wühlmäuse „verspeist“. Draht soll das beim Nachfolgerbaum verhindern... © Dietmar Thomas

Nicht nur die Landwirte hatten in den vergangenen Monaten ihre liebe Not mit Mäusen, die in manchen Landstrichen beachtliche Teile der Ernte vernichtet haben. Auch den Leisniger Heimatfreunden gefällt nicht, was die Mäuse so treiben – zumindest in Muldennähe. Dort haben Nager die Wurzeln der 2017 gepflanzten Reformationseiche abgeknabbert und dem Baum damit die Lebensgrundlage entzogen.

So konnte Vereinschef Uwe Reichel den „alten“ Baum, kaum größer als ein Besenstil, am Montag relativ problemlos aus dem Boden ziehen. Damit die neue Eiche auf dem Grundstück zwischen AEL-Parkplatz und der Fußgängerbrücke Fischendorf-Tragnitz gut anwächst und vor allem vor einem erneuten Nagerangriff sicher ist, hat Uwe Reichel mit Unterstützung seines Stellvertreter Frank Geißler sowie dem Leisniger Baumexperten Rolf Geißler ein Drahtgeflecht um den Wurzelballen gelegt. Auch außen soll ein Drahtgeflecht Mäuse und andere Tiere davon abhalten, der jungen Eiche zu schaden.

Die Ende Oktober 2017 anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation gepflanzte Eiche hatte sich nach Einschätzung von Uwe Reichel bis zum Frühjahr gut entwickelt. „Wir hatten sie schon einmal geschnitten und im Frühjahr war der Austrieb erkennbar“, so der Vorsitzende des Heimatvereins. Weil der Baum aber dann keine Blätter nachschob und kahl blieb, habe er sich das Umfeld einmal genauer angeschaut, die vielen Mäuselöcher drumherum gesehen und dann auch den Verbiss festgestellt.

In den vergangenen Jahren haben die Leisniger Geschichts- und Heimatfreunde nahezu jedes Jahr einen Gedenkbaum gepflanzt. Außer der Reformationseiche kam zum Beispiel 2019 in Gedenken an „30 Jahre friedliche Revolution“ eine Flatterulme auf der Muldenwiese in den Boden. Im Jahr davor wurde zumindest ein Gedenkbaum für Sigismund Reschke angeschafft, dessen Todestag sich 2018 zum 200. Mal gejährt hatte.

Der Baum selbst wurde damals allerdings nur „zwischengepflanzt“, weil zu diesem Zeitpunkt noch die Neugestaltung des Lindenplatzes bevorstand. Die ist zwischenzeitlich abgeschlossen. Und Uwe Reichel kündigt an, dass er vorhat, dem Reschkebaum noch einen Baum zum Gedenken an Peter Apian „zur Seite“ zu stellen. Das wird dann auch eine Linde. Denn Reichel favorisiert als Pflanzort den Lindenplatz, selbst wenn der Apianplatz nur ein paar Meter entfernt ist. Als Grund gibt er die Nähe der Apianschule an.

Details dazu will und muss er aber erst noch mit Bürgermeister Goth und Schulleiterin Dorias-Thomas besprechen. Reichel schwebt eine gemeinsame Aktion mit Schule und Kommune vor, idealerweise im Frühjahr zur besten Pflanzzeit.

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