Leisnig. Am 31. März verhandeln Vertreter der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und des Krankenhauskonzerns Helios in einer nächsten Runde darüber, wie der Anschluss-Tarifvertrag für rund 21.000 nichtärztliche Beschäftigte in 34 Helios-Kliniken ab Juni dieses Jahres aussieht.
Die Gewerkschaft fordert nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff eine Lohnerhöhung um 5,5 Prozent, 70 Euro mehr für Auszubildende sowie eine Weiterzahlung des Zuschusses für die Kinderbetreuung und Pflegezulagen für alle Beschäftigten, die in die entsprechenden Entgelttabellen eingruppiert sind.
Die Wochenarbeitszeit in Ostdeutschland soll auf das Westniveau angeglichen werden. Während im Osten noch 40 Stunden gearbeitet wird, sind es in Westkliniken „nur“ 38,5 Stunden. Überdies fordert Verdi Regelungen zum Gesundheitsschutz: Wer im Schichtdienst arbeitet, soll einen zusätzlichen Freizeitausgleich erhalten, so Rottloff.
Pflegezulage soll halbiert werden
Wie er mitteilt, sieht das Angebot von Helios eine Lohnerhöhung von einem Prozent vor. Außerdem sei geplant, die Pflegezulage in den Funktionsdiensten – dazu gehören Anästhesie, Funktionsdiagnostik oder Endoskopie – auf 150 Euro zu halbieren und diese im Gegenzug für andere Mitarbeiter einzuführen. Da werde versucht, Mitarbeiter gegeneinander auszuspielen. „Das kommt in der Belegschaft gar nicht gut an“, so der Gewerkschaftssekretär.
Nach seinen Worten wollen Mitarbeiter der Helios-Klinik Aue am 15. März mit einer ersten Aktion zeigen, dass eine gute Patientenversorgung auch gute Arbeitsbedingungen und Teilhabe am Gewinn des Unternehmens bedeute. Für Leisnig gebe es einen derartigen Termin im Moment nicht.
Die letzte Lohnerhöhung gab es für diejenigen, die nach dem aktuellen Konzerntarifvertrag entlohnt werden, am 1. November 2020. Seit Januar 2019 war das die insgesamt dritte Lohnsteigerung in Höhe von insgesamt 6,5 Prozent.
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