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Mockritz: Kirche braucht dringend Sanierung

Die Dachkonstruktion des Gotteshauses bei Großweitzschen ist seit einiger Zeit marode. Nun soll sie saniert werden. Dafür hofft die Kirchgemeinde auf Staatshilfe.

Von Erik-Holm Langhof
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Die Konstruktion unter dem Dach der Kirche in Mockritz bei Großweitzschen ist kaputt. Nun versucht die Kirchgemeinde Fördermittel für die Sanierung zu bekommen.
Die Konstruktion unter dem Dach der Kirche in Mockritz bei Großweitzschen ist kaputt. Nun versucht die Kirchgemeinde Fördermittel für die Sanierung zu bekommen. © Dietmar Thomas

Großweitzschen. Schon eine ganze Weile ist die Dachkonstruktion der kleinen Dorfkirche im Großweitzschener Ortsteil Mockritz morsch. Ein Dorn im Auge von Pfarrerin Maria Beyer, die ganz klar sagt: „Hier besteht dringender Handlungsbedarf!“ Deshalb hat sich die Mitarbeiterin der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Hartha, zu der auch Großweitzschen und Mockritz gehören, einen Kopf gemacht und einen Plan zur Sanierung aufgestellt.

Grundsätzlich, so Maria Beyer, sei nicht das Dach an sich ein Problem, sondern mehr die Konstruktion darunter. „Die Balkenköpfe sind an vielen Stellen marode“, weiß sie. „Das kann so nicht bleiben, sonst ist die gesamte Konstruktion in Gefahr.“

Aktuell gehe von den kaputten Balken noch keine akute Einsturzgefahr aus. Sollte jedoch nichts passieren, könne sich das schnell ändern, so die Pfarrerin.

Doch nicht nur die Dachbalken sind kaputt, sondern auch im Mauerwerk des Turmes gibt es erste Risse. Sanierungsarbeiten gab es in der 1676 nach einem verheerenden Brand wieder aufgebauten Kirche letztmalig vor etwa 30 Jahren, wie Pfarrerin Maria Beyer erzählt.

„Doch da wurde natürlich nicht jeder einzelne Balken neu gemacht.“ Kleinere Arbeiten konnte die Kirchgemeinde meist selbst durchführen, nun müssten jedoch Profis ran.

Eine unter vielen kaputten Kirchen in Deutschland

Um die Arbeiten im Dachbereich des Gotteshauses zu erledigen hofft die Pfarrerin nun auf Fördergeld vom Freistaat oder Bund. Knapp eine halbe Million Euro wird die Baumaßnahme höchstwahrscheinlich kosten. Eine Summe, die die Kirchgemeinde nicht selbst stemmen kann.

Deshalb habe die Kirchgemeinde Anträge nach Dresden und Berlin geschickt. Einen bereits im vergangenen Jahr an das Landesamt für Denkmalpflege, das einige Kirchenprojekte mit Sonderförderungen unterstützt.

Einen anderen Anfang diesen Jahres an den Bund. Unterstützung suchte die Pfarrerin auch bei der mittelsächsischen Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann (CDU), die auf Einladung die Kirche in Mockritz besuchte. Laut Maria Beyer wolle sie den Antrag auf Fördermittel in Berlin unterstützen.

Klar sei jedoch auch, so die Mockritzer Pfarrerin, dass die Kirche „eine unter vielen“ ist, die sanierungsbedürftig ist. Doch in der Gemeinde versuche die Kirchgemeinde auch auf das Gesamtbild zu schauen. „Wir haben hier das Rittergut und die Kirche. Das ist ein Ensemble. Wenn ein Teil weg oder kaputt ist, dann ist auch der andere Teil geschädigt“, so die Geistliche.

Gottesdienste in Mockritz werden trotz Corona abgehalten

Begleitet wurde der Antrag auf Staatshilfe sowohl vom regionalen Kirchenamt, als auch von einem Ingenieurbüro. Beide stimmen der Pfarrerin zu und sehen Handlungsbedarf spätestens im kommenden Jahr.

Sollte bis dahin keiner Förderung oder Teil-Förderung zugesagt worden sein, wolle die Kirchgemeinde mit wenigen Eigenmitteln und der Unterstützung der Landeskirche eine kleinere Variante der Sanierung in Angriff nehmen. „Das wird dann natürlich nicht so fein und auch nicht vollständig, aber wenigstens das Nötigste müssen wir dann machen, um das Gebäude zu retten“, sagt Pfarrerin Maria Beyer.

„Wir warten aber mindestens bis Anfang 2022 ab, ob es doch noch klappt.“ Bis dahin gebe es in der Kirche auch weiterhin regelmäßige Gottesdienste. „Natürlich unter Einhaltung aller Corona-Hygieneregeln“, so Beyer.

Hochfrequentierte Veranstaltungen seien so oder so bereits seit dem vergangenen Jahr aus dem Kirchenplan genommen worden.

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