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Neugreußnig: Hier fehlt ein Fußweg

Fußgänger müssen in Neugreußnig auf dem Weg zum Bus durch eine gefährliche Engstelle. Dabei wäre eine einfache Lösung vorstellbar.

Von Jens Hoyer
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n Neugreußnig müssen die Fußgänger auf dem Weg von der Siedlung Roßweiner Straße zur Bushaltestelle durch diese Engstelle. Auf beiden Seiten der Staatsstraße gibt es Leitplanken, ein Fußweg fehlt. Die Fahrbahn zugunsten eines Fußwegs schmaler zu
n Neugreußnig müssen die Fußgänger auf dem Weg von der Siedlung Roßweiner Straße zur Bushaltestelle durch diese Engstelle. Auf beiden Seiten der Staatsstraße gibt es Leitplanken, ein Fußweg fehlt. Die Fahrbahn zugunsten eines Fußwegs schmaler zu © Lars Halbauer

Döbeln. Es geht eng zu auf der Roßweiner Straße im Döbelner Ortsteil Neugreußnig. Dort, wo die Staatsstraße 34 zwischen der Straße Am Pferdeberg und der Bushaltestelle einen kleinen Bach überquert, verläuft sie auf einem Damm. Links und rechts gibt es Leitplanken. Einen Gehweg gibt es nicht. Wer zur Bushaltestelle will, muss sich zwischen Leitplanke und dem fließenden Verkehr auf der S 34 durchquetschen. „Als Fußweg ist das äußerst kritisch. Die Kinder haben heute oft schwarze Sachen an und sind durch das Handy in der Hand abgelenkt“, sagte ein Bürger bei der vergangenen Sitzung des Ebersbacher Ortschaftsrates.

Lösung: Fahrbahn verengen

Bei Ortsvorsteher Jürgen Müller rannte er damit offenen Türen ein. „Das sehe ich jeden Tag“, so Müller, der nicht nur Ortsvorsteher, sondern auch Chef des Döbelner Ordnungsamtes ist. Es habe eine Verkehrsschau mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) gegeben, wo der fehlende Fußweg angesprochen wurde. Aus Sicht Müllers gibt es durchaus eine Lösung für das Problem. „Die Fahrbahnbreite könnte eingeschränkt und dafür ein 1,20 Meter breiter Fußweg angelegt werden. In anderen Bundesländern sieht man das öfter.“

Der Verkehr auf der S 34 sei mäßig. Die Straße sei kein Autobahnzubringer. „Wir haben drei Prozent Schwerverkehr, das ist dort nicht das Problem. Zwei Autos würden aneinander vorbeikommen“, sagte Müller. Die Stadt habe sich mit dem Anliegen, einen Gehweg einzurichten, ans Lasuv als Straßenträger gewandt. Ohne Erfolg. Der Antrag sei abgelehnt worden. „Es geht Schriftverkehr hin und her. Ich denke, das wäre in dieser innerörtlichen Lage zumutbar“, sagte Müller.

Lasuv lehnt Lösung ab

Das Lasuv hat, wie eine Anfrage von Sächsische.de zeigt, dazu eine ganz andere Auffassung. „Eine Einengung eines Fahrstreifens zugunsten eines Gehweges auf etwa 30 Metern im Bereich der Schutzplanken beziehungsweise 80 Metern Länge bis zur Einmündung „Am Pferdeberg“ konnte nicht bewilligt werden, da dadurch die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehr im Zuge der S 34 maßgeblich eingeschränkt würde“, antwortete Franz Grossmann von der Pressestelle des Lasuv. Es entstünde eine Engstelle, die mit einer Ampelanlage abgesichert werden müsste.

Den Anbau eines Gehweges ohne Einschränkungen für den fließenden Verkehr auf der S 34 könne das Lasuv befürworten, so Grossmann weiter. Diesen müsste aber die Stadt Döbeln bauen. Müller hatte schon in der Ortschaftsratssitzung abgewunken. Diese Version auf dem hohen Straßendamm sei viel zu teuer. „Das kostet eine halbe Million Euro“, sagte er. Bisher habe es noch keinen Unfall an der Stelle gegeben. „Das Lasuv entscheidet so etwas nach Aktenlage. Da muss erst etwas passieren.“

Straßenbau untere Priorität

Grundsätzlich ist die Staatsstraße in keinem guten Zustand. Das Lasuv hatte vor Jahren begonnen, die Straße instandsetzen zu lassen, war aber damit nicht bis nach Döbeln gekommen, sondern in Niederstriegis abgestorben. Bis 2022 passiert dort erst einmal gar nichts. Die sechs „Erhaltungsabschnitte“ von der Ortslage Ebersbach bis Döbeln hätten keine hohe Priorität und seien deshalb nicht in das Erhaltungsbauprogramm eingeordnet worden, das bis 2022 läuft, so Grossmann. Andere Netzabschnitte im Bereich der Lasuv-Niederlassung Zschopau, der die Landkreise Mittelsachsen und Erzgebirge umfasst, hätten eine höhere Dringlichkeit.

Auch wie es ab 2023 weitergeht, ist laut Grossmann noch unklar. „Für die nächste Periode des Erhaltungsbauprogramms, Laufzeit 2023 bis 2026, wird das gesamte Netz neu bewertet und über die Aufnahme von Erhaltungsmaßnahmen in das Programm entschieden.“ Voraussichtlich geschehe das Ende 2022.Ob eine gemeinschaftliche Bauausführung mit der Stadt erfolgen kann, müsse nach Entscheidung des Lasuv über das mittelfristige Bauprogramm mit der Stadt Döbeln besprochen werden. Nötig sei aber ein entsprechender Planungsvorlauf.

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