Döbeln
Merken

Ostrauer Feuerwehr rückt jetzt in Rot aus

Die Kommune hat zunächst fünf komplette Garnituren an Einsatzkleidung angeschafft. Die Auswahl hat ein Jahr gedauert – nicht ohne Grund.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Die ersten fünf Einsatzkräfte der Feuerwehr Ostrau haben am Wochenende neue Einsatzkleidung bekommen. Die nächsten Garnituren werden angeschafft, wenn dies der Haushalt der Kommune zulässt.
Die ersten fünf Einsatzkräfte der Feuerwehr Ostrau haben am Wochenende neue Einsatzkleidung bekommen. Die nächsten Garnituren werden angeschafft, wenn dies der Haushalt der Kommune zulässt. © Feuerwehr Ostrau

Ostrau. Wer rot sieht, wenn die Ostrauer Feuerwehrleute das nächste Mal ausrücken, kann seinen Sinnen nach wie vor trauen. Denn zumindest fünf Einsatzkräfte verfügen seit dem Wochenende über rote Funktionskleidung.

An den Schultern, im Hüft- und im Beinbereich ist diese mit gelben Reflektoren ausgestattet. Das war auch bei der alten Bekleidung schon so. Allerdings befanden sich die Reflektoren auf dunkelblauem Untergrund, sodass die Helfer nicht in jeder Einsatzsituation gut auszumachen waren.

Daher stand eine bessere Erkennbarkeit auf der Anforderungsliste. Ein solche Liste haben die Ostrauer Feuerwehrleute vorm Kauf neuer Einsatzkleidung erstellt, wie Tobi Lippert erzählt. Er ist stellvertretender Wehrleiter und hat als Kleiderwart einen Überblick über die persönliche Ausstattung der ehrenamtlichen Helfer.

Bessere Erkennbarkeit ist nur ein Kriterium

Wie Lippert erklärt, haben sich die Anforderungen an die Feuerwehr in den vergangenen Jahren gewandelt. Zwar würden die Kameraden nach wie vor zu Bränden gerufen, aber zunehmend auch zu technischen Hilfeleistungen nach Unfällen oder Unwettern.

„Dieser Entwicklung sollte auch die neue Einsatzkleidung Rechnung tragen“, so Tobi Lippert. Die gute Erkennbarkeit war ein Kriterium. „Deshalb haben wir zum Beispiel senffarbene Einsatzkleidung abgewählt. Darin ist bei einem Feldbrand kein Helfer mehr zu erkennen“, erklärt der Vize-Wehrleiter.

Mehrere Situationen seien in verschiedenfarbiger Einsatzkleidung rekonstruiert worden. Für rot habe sich die Wehrleitung erstaunlicherweise auch deshalb entschieden, weil darauf Rußpartikel und andere Kontaminationen gut zu erkennen seien. Damit solle auch dem Gesundheitsschutz Rechnung getragen werden. „Bei einer entsprechenden Verunreinigung muss die Kleidung eben in die Reinigung“, so der Kleiderwart. Auf den bisher dunklen Jacken und Hosen seien diese Verschmutzungen weniger aufgefallen.

Bisherige Einsatzkleidung schützt nach wie vor

Die ersten fünf neuen Einsatzkleidungen sind für die Atemschutzgeräteträger bestimmt. Wenn die Kommune die nächsten beschaffen kann – hoffentlich mit finanzieller Unterstützung von Land und Landkreis –, sollen damit die nächsten Einsatzkräfte ausgestattet werden.

Insgesamt 16 Geräteträger gibt es in der Gemeindewehr Ostrau. Zwischen 60 und 70 Männer und Frauen engagierten sich in Ostrau insgesamt in der Feuerwehr. Für sie alle soll die neue Kleidung angeschafft werden, wenn es sich finanziell ermöglichen lässt.

„Die bisherige Einsatzkleidung ist um die zehn Jahre alt“, sagt Tobi Lippert. Demnach hätte in der nächsten Zeit ohnehin ein Tausch angestanden. Wer darauf noch ein wenig warten muss, der braucht dem Vize-Wehrleiter zufolge keine Angst zu haben, bei einem Brand weniger gut geschützt zu sein. „Die Einsatzkleidung ist für den Brandfall konzipiert und darin sind die Einsatzkräfte auch die nächste Zeit noch sicher“, so Lippert.

Dass die neue Kleidung ein wenig bequemer ist, das gibt der Kleiderwart gern zu. Sie sei leichter, was sich die Feuerwehrleute gewünscht hatten. Und die Jacken haben zum Beispiel einen integrierten Hakengurt. „Ein solcher ist bisher oft und gern vergessen worden. Das kann mit dieser Art Jacke nun nicht mehr passieren“, sagt der stellvertretende Feuerwehrchef.

Mehr lokale Nachrichten aus Döbeln und Mittelsachsen lesen Sie hier.