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Roßweiner Destille bleibt ein Dauerbrenner

Das größte Problem scheint aus der Welt geschafft. Weshalb die neue Freifläche in der Roßweiner Altstadt aber immer noch nicht genutzt werden kann.

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Aus dem einstigen Schandfleck, der maroden Destille in Roßwein, könnte ein Hingucker werden. Dafür muss die Innenhofgestaltung aber noch abgeschlossen werden.
Aus dem einstigen Schandfleck, der maroden Destille in Roßwein, könnte ein Hingucker werden. Dafür muss die Innenhofgestaltung aber noch abgeschlossen werden. © Dietmar Thomas

Roßwein. Wer hätte das gedacht? Nachdem es mehrere Jahre gedauert hat, bis die Kommune die ehemalige Destille an der Ecke Mittelstraße/Querstraße kaufen konnte und dann auch die Genehmigung zum Abriss bekommen hatte, ist es nun auch schon wieder 15 Monate her, dass die Handwerker mit dem Abriss des historischen Gebäudes begonnen haben.

„Nun sehen wir aber Licht am Ende des Tunnels“, sagt Bauamtsleiter Dirk Mehler. Aus seiner Sicht steht nun nichts mehr im Weg, das Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen.

Sichere Giebel - damit es mit den Nachbarn klappt

Eigentlich sollte das Fördergeld, das die Kommune dafür nutzen konnte, schon Ende 2021 abgerechnet sein. Weil das nicht zu schaffen war, hatte der stellvertretende Bauamtsleiter Matthias Lange eine Verlängerung bei der Abrechnung der Zuschüsse beantragt.

Doch was hat überhaupt zu dieser enormen zeitlichen Verzögerung geführt? „Die Giebelsicherung“, sagt Dirk Mehler. Zusätzliche Arbeiten waren nötig, weil die Schaufel eines Abrissbaggers ein wenig zu tief zugebissen hatte. Danach stand die Technik still und musste erst die Frage geklärt werden, ob statische Sicherungen nötig sind und wie diese aussehen müssen.

Weil auch der Experte eine Weile für diese Untersuchungen und seine Einschätzung brauchte, konnte die Freiflächengestaltung an dieser Stelle nicht wie geplant 2021 abgeschlossen werden.

Wer will in Roßwein eine E-Ladesäule bauen

Im Moment herrscht wieder Ruhe auf der Baustelle. Sobald die beauftragte Waldheimer Baufirma die Zeit findet, wird sie den Auftrag fertigstellen, kündigt der Amtsleiter an. Laut Projekt sollen an dieser Stelle neun Pkw-Stellplätze entstehen. Die können alle Interessierten nutzen – nicht nur Anwohner, wie es sich einige Stadträte anfänglich vorgestellt hatten.

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Da gab es auch die Idee, die Ladesäulen für Elektroautos zu installieren. Dafür allerdings müsste sich ein Investor finden. „Die Kommune wird das nicht finanzieren“, sagt der amtierende Bürgermeister Hubert Paßehr (CDU).

Um trotz Abbruch dieses Eckgebäudes den Charakter des Straßenzuges zu erhalten, bleibt ein Teil der Außenmauern der Destille stehen. Für die Abdeckung wurden die originalen Dachpfannen wiederverwendet. Von der Denkmalliste ist die Destille, also das Gebäude Mittelgasse 23, bereits gelöscht.