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Roßwein muss mit Waldkindergarten pausieren

Der Bauwagen auf dem Hartenberg ist verwaist. Es wird noch Monate dauern, ehe eine Kindergruppe dort wieder viel Zeit verbringt. Das sind die Gründe.

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Das Domizil der Roßweiner Waldkindergartengruppe ist im Moment verwaist. Das soll aber nicht so bleiben.
Das Domizil der Roßweiner Waldkindergartengruppe ist im Moment verwaist. Das soll aber nicht so bleiben. © Lars Halbauer

Roßwein. Wer einen Kindergartenplatz für seinen Nachwuchs sucht, für den ist oftmals die Nähe zur Wohnung ausschlaggebend oder ob die Kita auf dem Arbeitsweg liegt.

Doch mitunter entscheiden Eltern auch nach Konzepten. Die sind vielfältig, überall. Dennoch hatte Roßwein mit der Waldkindergartengruppe ein Angebot, mit dem nicht jede Kommune aufwarten kann.

Die Gruppe gehört zur Kita „Bussi Bär“ an der Gersdorfer Straße. Dort gab es die Betreuung bei Dauerregen oder im Winter. Ansonsten hielten sich die Kinder dieser Gruppe im Waldgebiet Hartenberg auf – viel draußen an der frischen Luft und in der Natur, aber auch in dem eigens dafür aufgestellten Wagen.

Sowohl Kinder als auch Personal fehlte

Roßwein. Der wird schon ein paar Monate nicht mehr genutzt. Dafür gab es zwei Gründe: Zum einen hatten sich nicht genügend Eltern für diese Betreuungsform entschieden, fehlte also der Nachwuchs in dieser Gruppe. Und zum anderen fehlte es der Kommune an Erzieherinnen in diesem Haus, die die für diese Betreuung erforderliche Zusatzausbildung vorweisen können.

Deshalb hatte selbst Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) im vergangenen Sommer sowohl für den Besuch der Waldkindergruppe als auch um geeignetes Personal geworben. Denn ohne Weiteres will die Kommune das „Alleinstellungsmerkmal Waldkindergarten“ nicht aufgeben.

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Das sagte auch Hauptamtsleiterin Michaela Neubert den Stadträten. Die wollten wissen, wie es mit diesem Kindergarten weitergeht, wenn die Bauarbeiten anstehen. Das gesamte Haus, eine Villa am Fuße des Hartenberges, wird voraussichtlich Ende September freigeräumt. Dann werden die Handwerker nötige Sanierungen in Angriff nehmen, unter anderem schon seit langem geforderte Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes erfüllen.

Neue Betriebserlaubnis nötig

Diese Arbeiten werden sich über Monate hinziehen. „In dieser Zeit könnten wir den Waldkindergarten ohnehin nicht betreiben“, sagte Michaela Neubert. Sie kündigt jedoch an, die Gruppe mit dem Neubezug des Hauses wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Dafür allerdings müsse auch eine neue Betriebserlaubnis beantragt werden. „Aber das wollen wir angehen“, so die Hauptamtsleiterin.

Nach ihren Worten sei es unmöglich, eine Waldkindergartengruppe im Übergangsdomizil zu betreiben. Als Ausweichquartier hat die Kommune Räume im früheren Amtsgericht, der späteren Hochschulaußenstelle an der Döbelner Straße, angemietet. Dort werden jetzt die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Mädchen und Jungen aus dem Bussi Bär dahin umziehen können.

Nebeneinander von Hort- und Kitakindern

Für sie wird dann auch ein eigener Bereich im Freigelände eingerichtet, erklärte Michaela Neubert auf Anfrage von Stadtrat Uwe Hachmann (SPD). Genauso behielten die Hortkinder ihren abgesteckten Bereich.

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Grundschüler und Hortkinder sind wahrscheinlich noch bis Ende nächsten Jahres in der ehemaligen Mädchenschule und Räumen des Fachzentrums Metall untergebracht, weil das Grundschulgebäude auf dem Weinberg saniert wird. Nachmittags oder jetzt in den Ferien dürfen sich die Hortkinder auf dem Freigelände gegenüber vergnügen. Ansonsten hätten sie draußen zu wenig Bewegungsfreiheit.