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Roßwein: "Neuer" Fußweg noch immer mangelhaft

Fast vier Jahre ist es her, dass die Staatsstraßen 34 und 39 durch Roßwein erneuert worden sind. Abgehakt ist die Maßnahme aber trotzdem noch nicht.

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Der Fußweg an der Döbelner Straße in Roßwein ist auch vier Jahre nach seiner Neugestaltung noch zu steil. Die DIN ist nicht eingehalten worden.
Der Fußweg an der Döbelner Straße in Roßwein ist auch vier Jahre nach seiner Neugestaltung noch zu steil. Die DIN ist nicht eingehalten worden. © André Braun/Döbelner Anzeiger

Roßwein. Der Ausbau des sogenannten Roßweiner Innenstadtrings war mit Planungs- und Vorstellungsrunden über mehrere Jahre schon eine Art „unendliche“ Geschichte, lange bevor die ersten Baufahrzeuge angerollt sind. Nun scheint Gleiches mit dem Abschluss zu passieren: Das letzte Manko an der Döbelner Straße wird und wird nicht beseitigt.

Dabei geht es lediglich um ein etwa 70 Meter langes Fußwegstück. Problematisch ist vor allem, dass der Weg in Höhe des Frisör- und Optikergeschäftes von der Neigung her viel steiler ist, als es die gesetzlichen Vorgaben zulassen: Während die DIN höchstens 2,5 Prozent Querneigung erlaubt, sind es an der neu ausgebauten Döbelner Straße abschnittsweise bis zu 15 Prozent. Das könnte im Winter für die Nutzer gefährlich werden.

Dieses überdurchschnittliche Gefälle haben Anwohner, Mitarbeiter der Verwaltung und des Behindertenbeirates von Roßwein schon während der Bauphase kommen sehen – und dies sowohl bei den Bauleuten vor Ort als auch dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) als Auftraggeber angezeigt.

Nach erster Einigung hakt es

Aber: Eine Planänderung gab es deshalb trotzdem nicht. Selbst am Abnahmetag beharrte der Bauleiter vor Ort darauf, dass der Fußweg nach den aktuellen Vorgaben entstanden ist. Mit einer auf den Gehsteig gelegten Wasserwaage widerlegten Mitglieder des Behindertenbeirates diese Aussage.

Baumäßig hat sich bislang aber trotzdem nichts getan. Dabei hatten sich die Mitglieder des Beirates auch an Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) sowie den Behindertenbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung Stephan Pöhler gewandt, um Bewegung in die Sache zu bringen.

Letztlich hat es mehrere Absprachen vor Ort gegeben und eine Reihe von Vorschlägen, wie eine Begradigung des Fußweges zwischen dem Bereich Markt und in etwa der Ampelkreuzung Dresdener Straße aussehen kann. „Abstimmungen mit den Grundstückseigentümern haben inzwischen zu einem Ergebnis geführt“, teilt Franz Grossmann, einer der Sprecher des Lasuv, auf Anfrage mit. Doch das reicht immer noch nicht.

Weitere Absprachen müssen folgen

Zwar läge die straßenbauliche Planung für die Änderungen am Gehweg an der Döbelner Straße vor, „es müssen aber noch Absprachen zum Umbau von privaten Nebenanlagen abgeschlossen werden“, detailliert Grossmann, woran es hängt.

Das hat zur Folge, dass die Regulierungen auch vier Jahre nach Fertigstellung dieses Staatsstraßenstückes noch nicht ausgeschrieben sind. Um eine Mängelbeseitigung der Arbeiten aus den Jahren 2016/17 handelt es sich nach Aussage der Behörde nicht. „Eine fehlerhafte Bauausführung seitens der damaligen Baufirma liegt nicht vor“, sagt der Lasuv-Sprecher.

Ob die Änderungen an dem Gehweg noch in diesem Jahr realisiert werden, lässt Grossmann offen. Auf jeden Fall kündigt er für die Ausführung eine kurzzeitige, voraussichtlich halbseitige Sperrung der Döbelner Straße an. Fußgänger sind dann gezwungen, auf die gegenüberliegende Gehwegseite auszuweichen.

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