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Würdevoller Abschied von Vierbeinern in Roßwein

Die Pläne für den Bau eines Tierkrematoriums in Roßwein gibt es schon lange. Werden sie jetzt umgesetzt?

Von Elke Braun
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Eine Mitarbeiterin von Rosengarten-Tierbestattungen bereitet die Kremierung eines Haustieres vor. Das Unternehmen will nun auch in Roßwein seine Pläne umsetzen und ein Tierkrematorium bauen.
Eine Mitarbeiterin von Rosengarten-Tierbestattungen bereitet die Kremierung eines Haustieres vor. Das Unternehmen will nun auch in Roßwein seine Pläne umsetzen und ein Tierkrematorium bauen. © Rosengarten Tierbestattungen

Roßwein. Wenn das geliebte Haustier stirbt, ist das für viele Tierhalter ein sehr emotionales Ereignis voller Trauer. Die Firma Rosengarten-Tierbestattungen mit Stammsitz im niedersächsischen Badbergen will in diesem Moment ein empathischer und professioneller Ansprechpartner sein – bald auch direkt in Roßwein.

Im Jahr 2017 hatte der Stadtrat eine rund 3.300 Quadratmeter große Fläche im Roßweiner Gewerbegebiet „Goldene Höhe“ an das Unternehmen verkauft. Doch die Pläne blieben zunächst in der Schublade – bis vor kurzem. „Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an den Vorbereitungen für den Bau eines Kleintierkrematoriums am Standort Roßwein“, sagte Inhaber und Geschäftsführer Arndt Nietfeld von Rosengarten-Tierbestattungen auf Anfrage.

Schöner Standort und nette Nachbarn

An den Plänen hatte das Unternehmen die ganze Zeit über festgehalten. „Sie rückten nach hinten, weil zunächst noch ein anderes Vorhaben abgeschlossen werden sollte“, so der Geschäftsführer.

Der Standort im Roßweiner Gewerbegebiet sei toll, schwärmt Nietfeld. „Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Behörden, vor allem mit der Kommune. Und wir haben auch sehr nette Nachbarn“, sagt Nietfeld. Die gekaufte Fläche befindet sich neben der Firma Söhnel Elektroanlagen.

Investition in siebenstelliger Höhe

Insgesamt werde Rosengarten-Tierbestattungen einen „stabilen siebenstelligen Betrag“ in Roßwein investieren. Angesichts der noch laufenden Planungen und der derzeit großen Schwankungen bei den Baupreisen könne er eine konkrete Summe noch nicht nennen, so Nietfeld.

Die Auflagen, die das Unternehmen für den Bau eines Tierkrematoriums erfüllen muss, sind hoch, „insbesondere, was die Emission anbelangt“, erklärt der Geschäftsführer. Zehn bis 15 Mitarbeiter sollen im Roßweiner Tierkrematorium einmal arbeiten und die Tierhalter beim Abschied von ihrem geliebten Vierbeiner begleiten.

Würdevolles Ambiente

Das Gebäude, das die Firma Rosengarten-Tierbestattungen im Gewerbegebiet errichten lassen will, habe einen ästhetisch aufwertenden Charakter, so Nietfeld. Auch ein kleiner Park werde angelegt. „Betroffene Tierhalter sollen die Möglichkeit haben, hier würdevoll von ihrem geliebten Vierbeiner Abschied nehmen zu können“, so Nietfeld. In Roßwein sollen ausschließlich Feuerbestattungen vorgenommen werden, ein Friedhof mit Gräbern sei nicht geplant.

Die Firma Rosengarten-Tierbestattungen ist für Tierhalter in der Region, die ihr Haustier verloren haben, schon jetzt nicht unbekannt. Müssen Kleintiere wie Hunde oder Katzen beim Tierarzt eingeschläfert werden, werden Frauchen und Herrchen auf die Möglichkeiten der Tierbestattung hingewiesen. In Dresden, Leipzig und Chemnitz unterhält die Firma Filialen.

Kürzere Wege für Tierhalter

„In der Regel ist der Ablauf so, dass unsere Bestatter das verstorbene Tier in der Arztpraxis der Klinik oder von Zuhause abholen und der Tierhalter die Asche zugeschickt bekommt“, erklärt Nietfeld. Dabei werde eng mit den Tierärzten der Region zusammengearbeitet, um den Ablauf so pietät- und würdevoll wie möglich zu gestalten. Es bestehe aber auch die Möglichkeit, sein Tier auf dem letzten Weg zu begleiten und sich im Krematorium vor der Einäscherung noch von ihm im würdevollen Rahmen zu verabschieden. Mit der Errichtung des Tierkrematoriums in Roßwein würden sich für betroffene Tierhalter der Region, die dies in Anspruch nehmen möchten, die Wege verkürzen.

In Hermeskeil im Trier-Saarburg-Kreis hat das Tierbestattungsunternehmen ein Krematorium für Kleintiere gebaut. Roßwein ist das nächste größere Projekt.
In Hermeskeil im Trier-Saarburg-Kreis hat das Tierbestattungsunternehmen ein Krematorium für Kleintiere gebaut. Roßwein ist das nächste größere Projekt. © Tierbestattungen Rosengarten

Für Tiere besteht im Gegensatz zum Menschen in Deutschland keine Beerdigungspflicht. Das bedeutet, Tierhalter können die Urne mit der Asche ihres Lieblings in ihrem eigenen Garten begraben oder sie findet einen Platz in der Wohnung. „Man kann sich aber beispielsweise auch ein Schmuckstück anfertigen lassen“, erklärt Arndt Nietfeld.

Eine 20-jährige Firmengeschichte

Die Familie Nietfeld hatte 2002 begonnen, auf einem historischen Bauernhof in Niedersachsen einen Ort der letzten Ruhe für Haustiere aufzubauen.

Zum Tierkrematorium „Rosengarten“ in Nietfelds Heimatort Badbergen kam 2012 die Außenstelle in Pritzwalk-Falkenhagen in Brandenburg dazu. Im Oktober 2018 eröffnete ein weiterer Standort im Spreewald an der Grenze zu Sachsen. Und im Sommer 2019 stand die Eröffnung einer Filiale im Landkreis Trier-Saarburg in Hermeskeil in der Eifel an. Die Errichtung des Tierkrematoriums in Roßwein soll nun als nächstes großes Projekt folgen.