Döbeln
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Rückblick: Roßweiner zeigen Trauer und Mitgefühl

Der Allgemeinmediziner Clemens Otto ist tot. Diese Nachricht hat Roßwein Mitte September in eine Art Schockstarre gelegt.

Von Heike Heisig
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Der in Roßwein praktizierende Allgemeinmediziner Clemens Otto ist im September 2020 überraschend im Alter von nur 48 Jahren verstorben. Nicht nur für die Angehörigen und Freunde, sondern auch viele seiner Patienten war und ist das schwer zu erstehen.
Der in Roßwein praktizierende Allgemeinmediziner Clemens Otto ist im September 2020 überraschend im Alter von nur 48 Jahren verstorben. Nicht nur für die Angehörigen und Freunde, sondern auch viele seiner Patienten war und ist das schwer zu erstehen. © Lars Halbauer (Archiv)

Roßwein. Er fehlt – der Familie, den Freunden, seinen Patienten und Kollegen, Nachbarn und vielen anderen, die mit ihm zu tun hatten. Am 15. September ist der in Roßwein praktizierende Allgemeinmediziner beim Sport zusammengebrochen und überraschend verstorben.

Diese Nachricht hat in der Stadt und in Döbeln, wo Otto mit seiner Familie lebte, viele Emotionen ausgelöst. Bis heute stehen Blumen vor der Praxis, die sich Clemens Otto in Erfüllung eines Traumes in der alten Post in Roßwein eingerichtet hatte.

In den ersten Tagen war auf den Fußwegen kein Durchkommen mehr. Die Kommune hatte ein Kondolenzbuch ausgelegt – zum wahrscheinlich ersten Mal in der Geschichte der mittlerweile 800-jährigen Stadt. Insgesamt drei Bücher sind es am Ende geworden, in denen die Roßweiner ihre Trauer zum Ausdruck brachten, der Familie ihr Mitgefühl ausdrückten.

Patienten werden weiter betreut

Riesengroß war ebenfalls die Anteilnahme zur Abschiednahme. Unter den Trauergästen waren auch Vertreter der Roßweiner Feuerwehr. Ein Teil der Kameraden fährt in einem weit und breit einzigartigen Projekt die Bereitschaftsmediziner zu ihren Patienten. Clemens Otto hatte diese Unterstützung nicht nur dankbar angenommen, sondern der Kommune auch geholfen, ein neues Fahrzeug für diesen Service anzuschaffen.

Bereits seit 23. September sind die Schwestern sowie die Allgemeinmedizinerinnen Dr. med. Franziska Seiß und Dr. med. Brigitte Knüpfer wieder für die Patienten in der „Praxis zur alten Post“ da. „Aktuell wird an einer Weiterführung der Praxis gearbeitet“, teilte eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen erst in dieser Woche mit.

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