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Sanitätshaus hilft Pferdebahnern

Seit Juli gelangen Rollstuhlfahrer mit einem Hublift ins Museum. Doch nach dem Einbau gab es ein neues Problem.

Von Cathrin Reichelt
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Brit Borgmann (rechts) vom gleichnamigen Sanitätshaus übergibt an Jörg Lippert und Alfred Klepzig vom Pferdebahnverein einen Rollstuhl. Mit dem kann der Hublift problemlos genutzt werden.
Brit Borgmann (rechts) vom gleichnamigen Sanitätshaus übergibt an Jörg Lippert und Alfred Klepzig vom Pferdebahnverein einen Rollstuhl. Mit dem kann der Hublift problemlos genutzt werden. © Lars Halbauer

Döbeln. Wieder einen barrierefreien Zugang zum Museum zu haben, war das Ziel der Pferdebahner, nachdem der alte Lift dem Hochwasser zum Opfer gefallen war. Im Juli erfüllte sich der Wunsch.

In der Fahrzeughalle wurde neben der Treppe zum Museum ein neuer Hublift eingebaut – vor Wind und Wetter geschützt (Sächsische.de berichtete). Die Finanzierung der Kosten in Höhe von 15.000 Euro erfolgte über das Förderprogramm „Barrierefreies Bauen – Lieblingsplätze für alle“. Der Pferdebahnverein musste keinen Cent dazu bezahlen.

Aber er hatte schon bald ein neues Problem. Da die Treppe nicht verändert werden konnte, war nur der Einbau eines relativ schmalen Lifts möglich. Der ist jedoch für Elektrorollstühle zu eng. Deshalb können Menschen, die einen solchen Rollstuhl nutzen, das Museum nach wie vor nicht besuchen.

Mobiler Lifter kommt noch dazu

Unbürokratische und schnelle Hilfe kam von Brit Borgmann vom gleichnamigen Sanitätshaus. Sie erfuhr von Pferdebahner Alfred Klepzig von dem Dilemma und übergab dem Verein einen normalen Rollstuhl. Der passt problemlos in den Lift. In den könnten sich die Elektro-Rolli-Fahrer umsetzen. Manche brauchen dabei auch Unterstützung. Deshalb will Brit Borgmann nun auch noch einen mobilen Lifter beisteuern, mit dem das Umsetzen erleichtert wird.

In diesem Jahr wurde der Hublift allerdings noch nicht sehr oft genutzt. Denn die Saison der Pferdebahner war coronabedingt kurz. „Im Durchschnitt begrüßen wir jährlich 2.000 Gäste im Museum. In diesem Jahr waren es etwa die Hälfte“, sagt Vereinsvorsitzender Jörg Lippert. Während der Schließzeit habe es auch keine Online-Angebote gegeben. „Das ist technisch nicht möglich.“

Gutes Jahr in schwieriger Zeit

Ähnlich sieht es bei der Pferdebahn selbst aus. Zwischen Juli und Oktober waren lediglich fünf Fahrtage möglich. „Dabei haben wir uns zu Beginn des Jahres so gefreut, dass schon so viele Sonderfahrten gebucht waren“, so Lippert. Sonst seien es etwa 50, diesmal waren es sechs.

„Trotz der schwierigen Zeit haben wir als Verein ein gutes Jahr hinbekommen“, meint Lippert. Das liege auch an den Sponsoren, von denen der Verein weiter unterstützt wurde. Es habe sogar von völlig Unbekannten private Spenden in beträchtlicher Höhe gegeben. „Das hat uns sehr gefreut“, sagt der Vereinschef.

Auch, wenn das Jahr bescheiden gewesen sei, blicke der Pferdebahnverein optimistisch nach vorn. „Unsere Saison beginnt erst im Mai. Bis dahin sollte es eine Lösung für die Corona-Pandemie geben und Deutschland nicht mehr in der Starre verharren“, meint Jörg Lippert.

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