Was beim neuen Feuerwehrauto in Striegistal anders ist

Striegistal. Das neue Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Marbach leuchtet nicht im üblichen Feuerrot, sondern in Verkehrsrot.
„Unser Tanklöschfahrzeug 3000 ist in diesem Farbton gehalten, um die Wahrnehmbarkeit zu erhöhen“, erklärt Patrick Hundshammer, Gemeindewehrleiter für Striegistal. Das Verkehrsrot leuchte etwas greller als das Feuerrot. Auch bei der Beklebung des neuen Fahrzeugs haben die Kameraden auf bessere Wahrnehmung gesetzt. „Türwappen und Beschriftung reflektieren das Licht, was besonders Nachts von Vorteil ist“, so Hundshammer.
Es hat einige Zeit gedauert, bis die Marbacher Kameraden ihr neues Fahrzeug in Empfang nehmen konnten. Im Jahr 2017 sei erstmals der Wunsch nach einem neuen Einsatzwagen geäußert worden. Zwei Jahre später wäre es fast zum Kauf eines Fahrzeugs gekommen. „Doch wir haben noch einmal umgeplant und uns lieber für ein Tanklöschfahrzeug entschieden“, so Hundshammer.
Im vergangenen Jahr wurden dann neue Fördermittel für ein TLF 3000 beantragt, das 3.600 Liter Wasser mit sich führt und mit drei Personen besetzt ist. In diesem Auto ist eine Feuerlöschkreiselpumpe verbaut, die eine Förderleistung von 3.000 Litern pro Minute hat. „In einer reichlichen Minute wäre der Tank leer“, so Hundshammer. Allerdings müsse auch die Durchlassgeschwindigkeit des Strahlrohrs in Betracht gezogen werden. Die liege bei 120 Litern pro Minute.
Altes Fahrzeug wird nach 57 Jahren abgelöst
„Das neue Fahrzeug ersetzt das altgediente Tanklöschfahrzeug 16/24, welches sich seinen Ruhestand nach 57 Dienstjahren – davon 32 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr Marbach – mehr als verdient hat“, so Hundshammer. Nachdem das TLF 3000 im März geliefert worden war, ist es den Marbachern kürzlich bei einer Einweihungsfeier vorgestellt worden.
Ortswehrleiter Sebastian Quaas ergänzt, dass in dem neuen Fahrzeug noch zusätzliche Hilfsmittel im Wert von etwa 10.000 Euro verbaut worden sind. Dazu gehören ein Akku-Lüfter, eine Akku-Leuchte und eine Wärmebildkamera. „Diese Zusatzbeladung ist durch Spende und Eigenmittel finanziert worden“, so Quaas.
Immer wenn im Edeka-Logistikzentrum in Berbersdorf die Brandmeldeanlage ausgelöst wird, dann rücken alle acht Striegistaler Ortswehren dorthin aus. „Es gibt im Logistikzentrum viele Schwerpunkte, die den Einsatz aller unserer Kräfte erforderlich machen könnten“, erklärt Patrick Hundshammer.
160 Kameraden in Striegistal aktiv
Die Hydranten im Gewerbegebiet Berbersdorf liefern genügend Wasser. Jedoch seien allein zwei Fahrzeuge gebunden, um das Wasser in die jeweiligen Objekte zu befördern. Ein weiterer Grund für das Ausrücken aller Ortswehren ist, dass immer genügend Atemschutzträger vor Ort sein müssen.
Dabei seien Brände in einem Tiefkühlobjekt sehr gefährlich. „Weil die Feuchtigkeit gebunden ist, breitet sich das Feuer schneller aus“, erklärt Hundshammer. Deshalb bestehe für solche Situationen ein hoher Bedarf an Löschwasser von 3.500 Litern pro Minute.
In den acht Ortswehren der Gemeinde Striegistal sind insgesamt 160 Kameraden aktiv. „Zudem haben wir über 50 Kinder und Jugendliche“, sagt Patrick Hundshammer. Die Marbacher Feuerwehr kann auf 27 aktive Kameraden sowie 14 Jugendliche zählen. In der Alters- und Ehrenabteilung sind es neun Kameraden.