Kommentar: Liebhauser - eine Zwischenbilanz

Döbeln. Sven Liebhauser will Landrat werden. Das bringt die Stadt Döbeln in die Bredouille. Schon sein Vorgänger hatte seine Amtszeit nicht vollgemacht. Jetzt droht nach gerade einmal drei Jahren in Döbeln wieder eine Neuwahl mit all ihren Unsicherheiten. Wer würde sein Nachfolger?
Wir dürfen angesichts dieser Entwicklung einmal eine Zwischenbilanz ziehen, um uns über den möglichen Verlust klar zu werden. Liebhauser ist sicher nicht der Oberbürgermeister mit dem Kuschelfaktor einiger seiner Amtsbrüder. Manchmal wünscht man sich bei ihm auch weniger Vorsicht in der Formulierung seiner Meinung. Andere bringen ihre Ansichten knackiger auf den Punkt.
Es gibt wenig zu meckern
Aber sonst gibt es wenig zu meckern. Liebhauser weiß, wo er hin will. Das zeigen auch strategische Käufe, mit dem er Grundstücke in städtischen Besitz bringt, die perspektivisch wichtig sein werden. Projekte wie das Schulzentrum in Döbeln Ost und die Grundsanierung des Bürgergartens kommen voran.
Und: Dass Karls nach Döbeln kommt, ist auch ein Verdienst von Liebhauser. Die Verwaltung funktioniert, das zeigt nicht zuletzt die Geschwindigkeit, mit der Bebauungspläne erstellt und Baugenehmigungen erteilt werden.
Das alles will der Döbelner aufgeben und ein sehr unsicheres Terrain in Freiberg betreten. Denn eines ist klar: Auch das Erzgebirge wählt den neuen Landrat. Dort dürfte der Kandidat aus dem sächsischen Flachland einen schweren Stand haben. Vor allem, wenn Rolf Weigand von der AfD gegen ihn antritt.