SZ + Döbeln
Merken

Breiten sich die Waldbrände nun auch in Döbeln aus?

Am Dienstag brannte in Hermsdorf bei Döbeln der Wald. Wie anfällig ist die Region für weitere Waldbrände?

Von Tim Ruben Weimer
 4 Min.
Teilen
Folgen
Der Brand bei Hermsdorf war einer der größten Waldbrände im Kreis Mittelsachsen in diesem Jahr.
Der Brand bei Hermsdorf war einer der größten Waldbrände im Kreis Mittelsachsen in diesem Jahr. © Jens Hoyer

Döbeln. Am Dienstagnachmittag standen im Döbelner Ortsteil Hermsdorf mehrere hundert Quadratmeter Wald in Flammen. Auslöser war eine illegale Feuerstelle. Wie begründet ist die Sorge vor weiteren Waldbränden in der Region Döbeln? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie häufig sind Waldbrände im Döbelner Raum?

Der Waldbrand in Hermsdorf war laut Revierförster Dirk Tenzler der erste Waldbrand seit Jahren im Döbelner Forstrevier. Im gesamten Landkreis brannte der Wald seit Anfang Juli 13 mal. Der Hermsdorfer Brand zählte dabei zu den größten Bränden mit mehreren hunderten Quadratmetern Ausdehnung. Im gesamten Landkreis brannte es außerdem 40 mal auf Feldern.

Was sind die häufigsten Auslöser für Waldbrände?

Der Waldbrand in Hermsdorf war laut Revierförster Dirk Tenzler der erste Waldbrand seit Jahren im Döbelner Forstrevier. Im gesamten Landkreis brannte der Wald seit Anfang Juli 13 mal. Der Hermsdorfer Brand zählte dabei zu den größten Bränden mit mehreren hunderten Quadratmetern Ausdehnung. Im gesamten Landkreis brannte es außerdem 40 mal auf Feldern.

Was sind die häufigsten Auslöser für Waldbrände?

Laut sächsischer Waldbrandstatistik waren im vergangenen Jahr alle Waldbrände – soweit bekannt – auf menschliche Ursachen zurückzuführen. In 21 von 24 Fällen führte Fahrlässigkeit zum Ausbruch des Feuers, davon in 15 Fällen ausgehend von Campern, Kindern oder anderen Waldbesuchern. Die diesjährigen Waldbrände im Landkreis Mittelsachsen waren allerdings laut Landratsamt fast ausschließlich auf Brandstiftung zurückzuführen.

Wie wahrscheinlich sind weitere Waldbrände im Döbelner Land?

Die Region Döbeln hat in diesem Sommer innerhalb des Landkreises die höchste Waldbrandgefahr gehabt. Nirgendwo sonst wurde in Mittelsachsen so oft Stufe vier mit „hoher Gefahr“ erreicht. Für die höchste Stufe reichte es dagegen nicht. Allerdings gibt es in der Region Döbeln den wenigsten Wald im Landkreis. Auch aufgrund seiner Höhenlage seien der Landkreis und die Region Döbeln daher „nicht akut gefährdet“, erklärt ein Sprecher des Landratsamtes.

Warum gibt es in Döbeln kein Betretungsverbot?

In Dresden und in der Sächsischen Schweiz gilt seit Juli bei Waldbrandstufe vier und fünf ein behördliches Betretungsverbot des Waldes, in Nordsachsen gilt diese Regelung bereits seit 2014. Der Landkreis Mittelsachsen hat solch eine Verfügung jedoch bislang nicht in Betracht gezogen. Dafür müsste die hohe Waldbrandgefahr über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. Derzeit sinkt sie nach wenigen Tagen meist wieder. Ein Betretungsverbot müsste außerdem kontrolliert werden. Derzeit gebe es aber nur zwei Revierförster, die dafür infrage kämen, so Dirk Tenzler.

Ist die Waldbrandgefahr in Döbeln vergleichbar mit der in Dresden oder der Sächsischen Schweiz?

n der Sächsischen Schweiz sind es vor allem Kiefernwälder mit viel Totholz, die brennen. Ein am Boden entfachtes Feuer könne sich dort schnell in die Baumkronen fressen und sich dort von Baum zu Baum ausbreiten, erklärt Förster Dirk Tenzler. In Döbeln dagegen dominieren Laubwälder mit einer dicken Schicht an Sträuchern und Gebüsch über dem Boden. Im Gegensatz zum Sandboden kann der hiesige Untergrund mehr Feuchtigkeit speichern. Bricht dann wie am Dienstag doch ein Brand aus, ist der Einsatzort über Waldwege und Felder meist verhältnismäßig einfach zu erreichen. Auch Löschwasser lasse sich meist im Umkreis von nur einem Kilometer um den Brandherd finden, so Tenzler.

Welche Regeln gelten in den Döbelner Waldgebieten?

Obwohl jeder den Wald frei betreten darf, gelten in Sachsen einheitliche Regeln: So darf beispielsweise im Wald oder weniger als 100 Meter vom Waldrand entfernt ohne Genehmigung kein Feuer gemacht werden. Rauchen ist im Wald komplett verboten, Himmelslaternen dürfen nicht steigen gelassen werden. Revierförster Dirk Tenzler rät außerdem, sein Auto nicht auf trockenem Gras zu parken. Beim Kontakt mit der Abgasanlage könne dieses Feuer fangen.