Waschbär breitet sich in Mittelsachsen weiter aus

Mittelsachsen. Waschbären sind gesellig, schlau und fühlen sich in der Nähe von Siedlungen am wohlsten. „Dort gibt es die besseren Verstecke und mehr Nahrung“, erklärt Mario Helbig, Leiter des Referats Forst, Jagd und Landwirtschaft des Landratsamtes.
Die invasive Art breitet sich in Mittelsachsen immer weiter aus. Während vor zehn Jahren nur 198 Waschbären im Landkreis erlegt worden sind, waren es im vergangenen Jagdjahr mehr als 2.200. „Die Ausbreitung einzudämmen, ist schwer“, sagt Mario Helbig.
Haus- und Grundstücksbesitzer könnten ungebetenem Besuch vorbeugen, indem sie ein paar Dinge beachten. „Küchenabfälle gehören nicht auf den Kompost, Katzenklappen sollten nachts fest verschlossen sein und Klettermöglichkeiten an Gebäuden vermieden werden“, zählt Mario Helbig auf.
Nur Lebendfallen erlaubt
Erlaubt sei das Aufstellen von unversehrt fangenden, also Lebendfallen. Allerdings sollte vorab Kontakt zum zuständigen Jäger aufgenommen werden. Dieser habe die nötige Sachkenntnis, um letztlich die gefangenen Tiere zu erlegen. So könne außerdem verhindert werden, dass der Waschbär stundenlang in der Falle hockt. Das ist zum einen eine Quälerei für das Tier, zum anderen kann er die Zeit nutzen, um sich zu befreien.
Was unbedingt vermieden werden sollte, ist den Waschbären wie ein Haustier zu behandeln. „Es gibt Menschen, die verniedlichen die Tiere“, so Helbig. Dann werde man sie gar nicht mehr los. Die Allesfresser nisten sich unter Dächern ein, gehen in die Häuser oder plündern die Mülltonnen.
Richtig gefährlich werde der Waschbär für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. „Er beeinträchtigt unser ökologisches Gleichgewicht“, warnt Mario Helbig. Der Der Waschbär ist Allesfresser und ernährt sich unter anderem von Vogeleiern und den Jungtieren von Singvögeln. Viele dieser Arten seien bereits im Bestand bedroht. Der Waschbär gefährdet deren Existenz zusätzlich.