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Bietet die Talsperre Baderitz noch ausreichend Schutz?

Fachleute untersuchen den verlandeten Teil des Stausees. Eine Sedimentberäumung ist in Planung.

Von Sylvia Jentzsch
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Die Talsperre Baderitz verlandet an der sogenannten Stauwurzel, also in dem Bereich, in dem die Jahna in die Talsperre mündet.
Die Talsperre Baderitz verlandet an der sogenannten Stauwurzel, also in dem Bereich, in dem die Jahna in die Talsperre mündet. © Dietmar Thomas

Zschaitz-Ottewig. Die Gemeinde hatte gehofft, dass etwas an der Talsperre Baderitz passiert. Viele Anlieger haben wegen der zunehmenden Verlandung Bedenken, dass der Hochwasserschutz nicht mehr vollständig gegeben ist.

Seit 2013 soll der Stausee auf einer Länge von 200 Metern verlandet sein, berichtete Bürgermeister Immo Barkawitz (parteilos) zur Ratssitzung.

Die Talsperre Baderitz dient dem Hochwasserschutz.
Die Talsperre Baderitz dient dem Hochwasserschutz. © Dietmar Thomas

Die Bedenken kann Janine Escher, Sachbearbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landestalsperrenverwaltung (LTV), ausräumen. Auf Anfrage von Sächsische.de teilt sie mit: „Die Anlagensicherheit der Talsperre Baderitz und aller Anlagenteile ist uneingeschränkt gegeben.“

Der Betriebsraum der Talsperre Baderitz bis zum Stauziel betrage knapp 300.000 Kubikmeter. Darüber hinaus hat die Talsperre Baderitz einen sogenannten gewöhnlichen Hochwasserrückhalteraum bis zum Vollstau von nochmals etwa 300.000 Kubikmeter, der bei Hochwasserereignissen in Anspruch genommen wird. Bei außergewöhnlichen Hochwasserereignissen könnten etwa weitere 130.000 Kubikmeter eingestaut werden.

Autonom fahrendes Sonarboot und Drohne im Einsatz

In Mischütz wurden Leute gesehen, die Bodenproben entnommen haben, so der Bürgermeister. Der DA fragte bei der LTV nach. „Die angesprochenen Arbeiten dienen dem Zweck, neue Technologien zur Untersuchung der eingetragenen Ablagerung in eine Talsperre zu erproben. Hierbei geht es insbesondere um die Menge und die Eigenschaften des eingetragenen Sediments“, sagt Patricia Zedel, Sachbearbeiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der LTV.

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Zum Einsatz seien unter anderem ein autonom fahrendes Sonarboot und eine Drohne gekommen. Die Untersuchungen wurden durch die Technische Hochschule Nürnberg im Auftrag der LTV vorgenommen.

„Die Talsperre Baderitz wurde als Untersuchungsobjekt ausgewählt, da sie relativ klein ist und durch die Ackernutzung im Einzugsgebiet eine verstärkte Tendenz zur Verlandung besteht. Die Untersuchungen stehen nicht im Zusammenhang mit konkreten Planungen zu einer Sedimentberäumung“, so Patricia Zedel.

Machbarkeitsstudie liegt vor

Gleichwohl könnten die Ergebnisse in eine solche Planung einfließen. Aufgrund der zunehmenden Verlandung der Stauwurzel, dabei handelt es sich um den Bereich, in dem die Jahna in den Stausee fließt, ist eine Sedimentberäumung in Planung.

Dafür erfolgten in den vergangenen Jahren bereits Untersuchungen. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie liegt der LTV vor. „Eine Beräumung der Talsperre Baderitz wird aus heutiger Sicht frühestens 2024/25 beginnen“, so Janine Escher.