Großsteinbach. Nicht nur Fuchs, Igel und Maus versuchten am Samstag in Großsteinbach die schnellsten zu sein, auch ein Traktor war dabei sowie ein Schäfchen namens "Wolle". Da Döbelner Stadtwerke hatten zum Seifenkistenrennen in die Gemeinde geladen und da durften natürlich auch in diesem Jahr die ausgefallenen Ideen nicht fehlen.

Im Steuer von "Wolle": Der neunjährige Jannes Wolf aus Lommatzsch, für den es nicht nur sein erstes Seifenkistenrennen war, sondern auch sein Geburtstag.

Jungfernfahrt in Großsteinbach

"Die Kinder waren auf die Idee gekommen, eine Seifenkiste zu bauen", erklärt Jannes' Vater Jens Haring gegenüber Saechsische.de. "Wir waren im Winter häufig Schlitten fahren. Als die kalte Jahreszeit dann vorbei war und das nicht mehr ging, haben wir uns gefragt, was wir nun machen. Da kam ihnen der Einfall."

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Die Kinder fertigten zunächst Zeichnungen an, wie sie sich die Seifenkiste vorstellen, dann machte sich Jens Haring ans Werk. "Die Kiste haben wir komplett selbst gebaut, abgesehen von ein paar Inspirationen aus dem Internet."

Drei Wochenenden habe der Bau gedauert. Einen Tag vor dem großen Rennen wurde "Wolle" fertig. "Wir haben sie ein-, zweimal die Einfahrt runterrollen lassen. Davon abgesehen ist das heute aber auch unsere Jungfernfahrt."

Mehr Teilnehmer als je zuvor

Bereits zum dritten Mal hatten die Stadtwerke Großsteinbach in eine Rennstrecke verwandelt. "Die Idee dazu kam uns, als wir die Ortschaft damals an unser Netz anschlossen", erinnert sich Simone Friedrich, die kaufmännische Prokuristin des Unternehmens. "Wir wollten uns vorstellen und auch etwas für die Region tun. Sebastian Gasch, unser Marketing-Mitarbeiter, kam dann darauf, ein Seifenkistenrennen zu organisieren. Großsteinbach verläuft entlang einer Straße und hat ein gutes Gefälle. Das hat super gepasst."

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Die Idee kam so gut an, dass das Rennen als Tradition beibehalten wurde. Einzig im Coronajahr 2020 mussten die Rennfreunde pausieren. "Da mussten wir es leider ausfallen lassen, aber dafür sind in diesem Jahr viel mehr Leute dabei", so Simone Friedrich.

Etwa 50 Teilnehmer gingen in diesem Jahr an den Start. Hinzu kamen 20 Fahrer beim Bobby-Car-Rennen, das vom Kinderlandhaus Pepp organisiert wurde.

Die Rennen waren als Zeitfahrten ausgelegt. Gewonnen hatte, wer es in der kürzesten Zeit vom Start bis ins Ziel schaffte. Jeder Fahrer hatte zwei Durchläufe. Sollte der erste Versuch also nicht ganz überzeugen, gab es noch eine zweite Chance.

Nicht das letzte Rennen für Wolle

In seiner ersten Runde ging es Jannes zunächst vorsichtig an, was ihm allerdings Zeit kostete. Drei Minuten und 23 Sekunden standen auf der Stoppuhr. "Er hatte ein wenig zu oft gebremst, dadurch war er etwas langsamer. Beim nächsten Mal wird das schon besser", sagte sein Papa entspannt.

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Und so war es denn auch: Im zweiten Lauf verringerte Jannes seine Zeit auf zwei Minuten und 50 Sekunden, war mehr als 30 Sekunden schneller.

Zwar schaffte es das Geburtstagskind damit bei seinem ersten Rennen noch nicht aufs Treppchen, ein aufregende Erfahrung war es jedoch allemal und Jannes' Papa war sich bereits sicher, dass sie am Ball bleiben wollen. "Von der Größe her sollte die Seifenkiste noch ein, zwei Jahre passen. Mal schauen, welche Rennen es noch in der Gegend gibt."

Die Sieger des 3. Seifenkistenrennens

• 1. Kinderklasse: Lea Lehmann (1:56)
• 2. Kinderklasse: Ben Wuttke (1:42)
• Jugendklasse: Vanessa Schumann (1:20)
• Erwachsenenklasse: Dietmar Schmalz (1:25)
• Offene Rennklasse: Marvin Köhler (1:20)