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Neue Chance für Jugendtreff in Leisnig?

Dafür müsste die Kommune rund 25.000 Euro im Jahr beisteuern. Ob das gewünscht und zu leisten ist, darüber beraten die Fraktionen jetzt.

Von Heike Heisig
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Für jüngere Kinder ab zehn Jahren ist das Treffangebot gedacht, über das der Verein Regenbogenbus und die Stadt Leisnig gerade nachdenken.
Für jüngere Kinder ab zehn Jahren ist das Treffangebot gedacht, über das der Verein Regenbogenbus und die Stadt Leisnig gerade nachdenken. © SZ/Uwe Soeder

Leisnig. Seit das Jugendhaus in Naundorf und nachfolgend auch der Schülertreff im Gebäude der Oberschule geschlossen ist, gibt es für Jüngere keine Anlaufstelle in Leisnig oder den Ortsteilen mehr.

Das heißt auch, dass die Stelle, die der Landkreis dafür finanziell bezuschussen würde, seit 2018 unbesetzt ist, das Geld nicht abgerufen wird. Ein Versuch, den die Kommune unternommen hat, einen Projektträger zu finden, ist gescheitert.

Jetzt interessiert sich der Verein Regenbogenbus dafür. Er ist in Leisnig bereits in der mobilen Jugendarbeit tätig, und zwar im Alternativen Jugendzentrum (AJZ). Auch dafür gibt es Unterstützung vom Landkreis, der die Personalkosten bezuschusst. Die Kommune übernimmt weitere Kosten für die mobile Jugendarbeit im AJZ, insgesamt 10.000 Euro pro Jahr. Überdies muss sie als Eigentümer der vom Jugendclub genutzten Immobilie unter anderem für Instandhaltungen aufkommen.

Räume des Fitnessstudios sind für Treff geeignet

Wie Hauptamtsleiterin Silvia Diesmann den Stadträten im Verwaltungsausschuss darstellte, sind der Landkreis, die Kommune und der Regenbogenbus schon einige Zeit im Gespräch. Im Ergebnis habe sich der Verein bereiterklärt, in Leisnig einen Jugendtreff einzurichten und die Unterstützung dafür beim Landkreis beantragt.

„Dafür hat sich die Möglichkeit ergeben, Räume des ehemaligen Fitnessstudios im Schützenhaus zu nutzen“, sagte Silvia Diesmann. Darauf sei zunächst das Konzept und der Förderantrag ausgerichtet. Der Amtsleiterin zufolge sei dieses Angebot für Kinder ab zehn Jahren gedacht. Das AJZ sei ein ergänzendes und sich anschließendes Angebot für Jugendliche und Heranwachsende.

Vertreter des AJZ als Gäste der Ausschusssitzung regten an, zu überlegen, ob nicht vielleicht auch ein gemeinsames Projekt möglich wäre. Nach den Worten von Silvia Diesmann erfüllten die ausgesuchten Räume die Anforderungen an solch einen Treff für Kinder und Jugendliche. Mit den Plänen, den Schützenhauskomplex zu einem Pflegeheim um- und auszubauen, kollidiere dies nicht, ergänzte Bürgermeister Tobias Goth (CDU) auf Anfrage. Im früheren Fitnessbereich sei keine Nutzung durch Heimbewohner vorgesehen gewesen.

Kommunaler Anteil beträgt 25.000 Euro

Generell stellte die Hauptamtsleiterin in Aussicht, dass auch über andere Standorte für einen Jugendtreff nachgedacht und danach gesucht werden könne. Ideen dazu gebe es vonseiten der Verwaltung bereits. „Zu Details möchten wir uns aber noch nicht äußern“, so Silvia Diesmann.

Die Fraktionen sind angehalten, in ihren Reihen über das Thema zu beraten. Mit einer Zustimmung zur Wiederaufnahme der Arbeit eines Jugendtreffs wäre ein kommunaler Eigenanteil in Höhe von 25.000 Euro verbunden. Das entspricht etwas weniger als die Hälfte der Personal- und Sachkosten, die sich auf insgesamt 54.000 Euro belaufen. Dieter Kunadt sagte für die Fraktionsgemeinschaft Die Linke/Bündnisgrüne, „dass wir das prinzipiell positiv sehen“.

Für Rüdiger Schulze, Chef der CDU-Fraktion, sei das Thema wichtig. Er wolle aber noch einmal auf die Finanzen schauen. Immerhin gebe die Kommune zur bisherigen mobilen Jugendarbeit schon Geld dazu. Gunnar Jäger (CDU) sprach noch einmal den Standort am Stadtrand an. Eventuell ließen sich dafür ja auch andere Räume finden, meinte er.

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