Döbeln. Döbeln soll einen weiteren Blitzer bekommen. Es sei geplant, an der B 175 in Döbeln-Masten auf Höhe der dortigen Bahnbrücke das stationäre Geschwindigkeitsmessgerät aufzustellen, so Stadtsprecher Thomas Mettcher.
Damit soll in diesem Bereich, in dem Fußgänger und Radfahrer die Bundesstraße überqueren, die Sicherheit erhöht werden.
Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer
Vor einigen Monaten war auf der Bundesstraße in Fahrtrichtung Hartha die Geschwindigkeit bereits auf 50 Stundenkilometer abgesenkt worden. Das Problem sei, dass die Bundesstraße für die Fußgänger und Radfahrer, die die Querung nutzen wollen, wegen der Kurve nur schwer einzusehen ist.
Auch die Autofahrer sehen die Fußgänger erst spät, so Mettcher. Eine deutlich bessere Sicht gebe es in Richtung Hartha. Für den Verkehr aus dieser Richtung sei deshalb auch nicht geplant, die erlaubten 70 Stundenkilometer abzusenken.
Ein Argument des Ordnungsamtes, in Masten die Geschwindigkeit dauerhaft zu überwachen, sind die eigenen Messungen mit dem stadteigenen mobilen Blitzer. In beide Fahrtrichtungen seien dabei eine große Anzahl an Verstößen festgestellt worden.
In Richtung Hartha waren bei Tempo 50 etwa 80 Prozent der Fahrzeuge zu schnell. In Gegenrichtung waren es bei Tempo 70 immer noch um die 30 Prozent, sagte Mettcher. Außerdem seien die Überschreitungen zum Teil erheblich gewesen.
Der neue Blitzer soll im ersten Quartal kommenden Jahres in Masten aufgestellt werden. Nicht von der Stadt selbst, sondern von einem Dienstleister, der für jedes geblitzte Fahrzeug eine pauschale Summe kassiert.
Dadurch entstehen der Stadt keine zusätzlichen Kosten etwa für Wartung und Miete. Die Messeinrichtung soll so eingebaut werden, dass jederzeit die überwachte Fahrtrichtung geändert werden kann.
Die Stadt hat mit stationären Blitzern schon reichlich Erfahrungen gesammelt. Die ersten Anlagen waren 2013 in Neudorf an der B 169 in der Tempo-70-Zone aufgestellt worden. Ein weiterer Ende 2018 am Wettinplatz, wo auf der Bahnhofstraße nur Tempo 30 erlaubt ist.
Allerdings sind seit einem reichlichen Jahr die beiden Blitzer an der B 169 in Neudorf, die seinerzeit von Jenoptik aufgestellt wurden, aus technischen Gründen nicht aktiv.
Der Grund seien weder gewaltsame Beschädigungen noch laufende Klageverfahren, so Mettcher. Die in der elf Jahre alten Anlage verbaute Technik werde künftig nicht mehr verwendet. „Daher sind wir mit dem Unternehmen Jenoptik bezüglich der Erneuerung der Technik in Verhandlung.“
6.000 "Blitzerfotos" seit Jahresbeginn
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Anfang dieses Jahres hatten die drei stationären Blitzer im vergangenen Jahr etwa 6.000 Mal ausgelöst. Die Verstöße an den beiden Blitzern in Neudorf hätten sich im Laufe der Jahre auf ein stabiles niedriges Niveau eingepegelt.
Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren auch mit dem mobilen Messgerät unterwegs und ermittelten etwa 4.000 Temposünder. Insgesamt hatte die Stadt im vorigen Jahr Verwarngelder und Bußgelder in Höhe von rund 542.000 Euro eingenommen. Darunter zählen aber nicht nur Tempoverstöße, sondern auch Falschparken und allgemeine Ordnungswidrigkeiten.