Kriebstein. Die Lochmühle. Viele Jahre war sie ein beliebtes Ausflugsziel. Von Erlebach aus ist sie auf einem Wanderweg in rund einem Kilometer erreichbar. Das Areal ist idyllisch gelegen. Mitten im Wald.
Heute ist es verwaist und bietet eher einen tristen und verfallenen Eindruck. Aus gesundheitlichen Gründen will die Besitzerfamilie das Anwesen, zu dem drei Gebäude gehören, verkaufen. „Das soll über eine Online-Auktion erfolgen“, sagt Peter Großer vom zuständigen Immobilien-Service Großer in Mittweida. Insgesamt 49.000 Euro werden dafür als Mindestgebot aufgerufen.
Wenn Peter Großer an die Lochmühle denkt, werden bei ihm Kindheitserinnerungen geweckt. „Das geht mir bestimmt nicht alleine so“, sagt der 52-Jährige. „Das Areal ist ein Traum, auch wenn der Borkenkäfer dem umliegenden Mischwald mittlerweile arg zugesetzt hat.“
Überaus gute Lage mitten im Wald
Mit seiner überaus guten Lage in unmittelbarer Nähe der Kriebstein-Talsperre mit ihren zahlreichen Wanderwegen sei das Objekt geradezu prädestiniert dafür, wieder zu einem attraktiven Ausflugsziel zu werden. Dafür seien aber umfangreiche Investitionen erforderlich. „Es wäre schade, wenn es verfällt“, sagt Großer.
Die Lochmühle verfügt sogar über einen direkten Wasserzugang zur Talsperre. „Die Eigentümer haben direkt am Stausee ein Grundstück gepachtet, das dem Erwerber mit übergeben wird. Für die Fähre existiert eine Anlegestelle.
Früheres Gasthaus in desolatem Zustand
Am schlimmsten in der bauliche Zustand des früheren Gasthauses, das noch die Aufschrift „Lochmühle“ trägt. In dem zweigeschossigen unterkellerten Gebäude befinden sich mehrere Gast-, Küchen- und Lagerräume sowie Gästezimmer im Ober- und Dachgeschoss.
Im Objekt sind laut Peter Großer schon mehrere Decken durchgebrochen, es sind Nässeschäden und Schädlingsbefall zu verzeichnen. Sämtliche Ausstattung sowie Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallationen seien veraltet und unbrauchbar.
Etwas besser sieht es in dem ehemaligen Gäste- oder Bettenhaus aus. Das ist vor etwas mehr als zehn Jahren schon einmal renoviert worden. Dabei wurden laut Großer die Fußbodenbeläge erneuert und das Dach teilweise in Stand gesetzt. In dem Objekt gibt es sechs Apartments.
Imbiss wurde noch am längsten genutzt
Der Imbiss ist noch bis vor kurzem von den Besitzern genutzt worden. „Besonders zu Himmelfahrt, Pfingsten oder Ostern hatte die Inhaberin dort immer geöffnet und ein Speisen- und Getränkeangebot für Spaziergänger bereitgehalten“, sagt Großer. Der Imbiss ist ein eingeschossiges, nicht unterkellertes Gebäude. Es hat eine Nutzfläche von etwa 75 Quadratmetern.
Nach Informationen der Ahnenforschung Liebert ist die Lochmühle als Mahl- und Schneidemühle im Jahr 1598 errichtet worden. Im 20. Jahrhundert wurde eine Gaststätte angebaut.
Areal wurde als Ferienobjekt genutzt
Bis 1963 war die Schneidemühle in Betrieb. Noch zu DDR-Zeiten war das Areal als Ferienobjekt genutzt worden. Der Zweckverband Kriebsteintalsperre hatte die einstige Sägemühle in den neunziger Jahren von der Treuhand erworben. Dann stand es viele Jahre leer.
Im Jahr 2010 hatten dann die jetzigen Eigentümer das Objekt gekauft und in dem eingeschossigen Flachbau eine Imbissversorgung angeboten. Damit blieb die Lochmühle zumindest teilweise als Ausflugsziel erhalten.
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