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Projekt Kalköfen wird halbiert

Nur die nördliche der beiden Brennstellen soll saniert werden. Beim südlichen Ofen ist lediglich eine Grundsicherung drin.

Von Frank Korn
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Der nördliche der beiden Kalköfen in Münchhof soll noch in diesem Jahr saniert werden.
Der nördliche der beiden Kalköfen in Münchhof soll noch in diesem Jahr saniert werden. © Frank Korn

Ostrau. Die beiden Kalköfen in Münchhof sollen als touristisches Ziel ausgebaut und saniert werden. So das Ziel der Ostrauer Gemeindeverwaltung.

Doch das lässt sich nicht wie geplant umsetzen, auch wenn über das Leader-Programm schon Fördergeld bewilligt worden ist. Letztendlich erscheint es sinnvoll, nur den nördlichen der beiden Öfen zu sanieren.

Jochen Ritter-Müller vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Leipzig ist für die Planung des Projektes zuständig. „Das Hauptaugenmerk besteht in der grundsätzlichen Substanzsicherung. Den Zustand der Kalköfen kann man durchaus mit gruslig bezeichnen“, sagte Ritter-Müller. Die Beschaffenheit des südlichen Kalkofens, der den Wohngebäuden in Münchhof zugewandt ist, habe sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert.

Rastmöglichkeiten auf der oberen Ebene

Die Leistungen, die zu erbringen sind, gliedern sich in die Bereiche Tiefbau, Mauerbau und Stahlbau. Im Tiefbau soll das Gelände hergerichtet und als touristischer Punkt am Jahnatalradweg etabliert werden. Der Bereich zwischen den beiden Öfen wird saniert. „Von dort aus kann man in den nördlichen Kalkofen hineingehen. Über eine Wendeltreppe im Inneren soll die Plattform erreicht werden können. Auf der Ebene soll es Rastmöglichkeiten geben und die Besucher sollen den Ausblick genießen können“, so Ritter-Müller.

Die Kosten für die Tiefbauarbeiten waren mit knapp 60.000 Euro veranschlagt. Jedoch wurden Angebote im Bereich zwischen 69.500 und 75.500 Euro abgegeben. Das wirtschaftlichste Angebot kam von der Firma LFT Tiefbau aus Münchhof. Durch die Änderung des Materials in einer Position konnte der Preis gesenkt werden, sodass die Firma den Auftrag für etwa 61.400 Euro übernimmt.

Auftrag für Stahlarbeiten folgt noch

Die Sicherung der Bausubstanz sei der größte Brocken. Durch die relativ starke neue Schädigung der Kalköfen hatte der Planer zunächst versucht, die Sicherungsmaßnahmen am südlichen Ofen einzuplanen. „Jedoch mussten wir feststellen, dass dies auf die Gesamtkosten bezogen, eine Überziehung um 50.000 Euro bedeutet hätte“, sagte Jochen Ritter-Müller. Die Kosten wurden mit etwa 88.000 Euro veranschlagt, die Angebote lagen jedoch zwischen 132.000 und 292.000 Euro.

Deshalb sei der südliche Ofen ausgeklammert worden und die Ausschreibung mit reduzierten Mengen neu erfolgt. Das wirtschaftlichste Angebot für die Mauerarbeiten gab die Firma SJR Tiefbau Polenz mit knapp 96.000 Euro ab. Im Rahmen des Projektes sind auch noch Stahlbauarbeiten erforderlich. Der Auftrag dazu soll später vergeben werden.

Notdürftige Sicherung am südlichen Ofen

Im Leaderantrag war eine Gesamtsumme von 215.000 Euro veranschlagt. „Nach aktuellem Kostenstand der eingegangenen Angebote würde ein Preis von 223.000 Euro zustande kommen“, so Ritter-Müller. Im Tiefbau seien die Gestaltungsmöglichkeiten jedoch groß, sodass sich die 8.000 Euro, die jetzt mehr zu Buche stehen, vielleicht einsparen ließen.

Der südliche Ofen soll zumindest notdürftig gesichert werden. „Wir werden aus diesem Ofen wohl noch mal ein neues Projekt machen müssen“, sagte Bürgermeister Dirk Schilling (CDU).

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