Roßwein halbiert Bürgerhaushalt

Roßwein. Mit Hochdruck habe Kämmerin Bianka Graf sich im zurückliegenden halben Jahr fast ausschließlich mit dem Haushalt für Roßwein beschäftigt, sagte Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) in der Sitzung des Stadtrates.
Einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt konnte sie nicht vorlegen. Negativ habe sich insbesondere ausgewirkt, dass die Kommune im Jahr 2021 mit weniger Einnahmen an Gewerbesteuern und geringeren Schlüsselzuweisungen kalkulieren muss, erklärte die Kämmerin den Stadträten, die den Etat trotzdem einstimmig beschlossen.
Der angespannten Finanzlage ist es auch geschuldet, dass der Bürgerhaushalt für 2021 nur halb so hoch ausfällt, wie in den beiden Jahren zuvor. Da hatte die Stadt jeweils 20.000 Euro für „Extra-Wünsche“ der Roßweiner zur Verfügung gestellt, die der Gemeinschaft zugutekommen.
Je 5.000 Euro für Stadt und Ortsteile
In diesem Jahr müssen sich die Roßweiner mit der Hälfte des Geldes zufriedengeben. Wie Hauptamtsleiterin Michaela Neubert auf Anfrage mitteilte, sei um den Bürgerhaushalt längere Zeit gerungen worden.
Schließlich habe man sich darauf geeinigt, dass für das Jahr 2021 insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Wie in den Vorjahren wird diese Summe geteilt. Sowohl für die Umsetzung von Projekten in der Stadt Roßwein als auch in den Ortsteilen stehen jeweils 5.000 Euro bereit.
Antragsteller müssen noch warten
Anträge dafür, in welche Vorhaben das Geld investiert werden könnte, werden allerdings derzeit noch nicht entgegengenommen. „Wir werden den Beschluss zum Bürgerhaushalt erst einmal veröffentlichen und dann die Einwohner bitten, ihre Wünsche zu äußern“, sagte Michaela Neubert.
In den Vorjahren ist das Geld überwiegend in kulturelle Projekte, wie Dorffeste oder Veranstaltungen, geflossen. Dass die Vorschläge etwas „kulturlastig“ waren, hatte das Stadtoberhaupt bemängelt.

Er favorisierte eher solche Vorhaben, die nachhaltig sind, von denen die Einwohner längere Zeit etwas haben. So ist unter anderem auf dem Weinberg eine Aussichtsplattform mit einer Bank entstanden.
Auch die wetterfeste Tischtennisplatte auf dem Gelände der Oberschule ist teilweise aus Mitteln des Bürgerhaushaltes finanziert worden. Dafür hatte sich der Förderverein der Geschwister-Scholl-Schule eingesetzt.
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