Roßweiner Vereine öffnen ihre Türen

Von Lars Halbauer
Döbeln. Die kleine Stadt Roßwein in Mittelsachsen hat viel zu bieten. Das haben acht Vereine unter Beweis gestellt, die sich bei den „3. Roßweiner Vereinstagen“ den zahlreichen Besuchern präsentiert haben.
Dass Corona den Vereinen einen dicken Strich durch das Vereinsleben gemacht hat, darüber sind sich alle einig. Mit den Vereinstagen bietet sich aber die Gelegenheit,das Vereinsleben zu präsentieren sowie um Unterstützung und aktives Mitmachen zu werben.
Auf eine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte der Notfall-Versorgung nimmt der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes die Besucher mit. Auf dem Hof gibt es neben einem Barkas B1000 aus DDR-Zeiten auch einen modernen Einsatzwagen zu sehen. Marko Kahl berichtet, wie eine Unfall-Rettung verläuft, welche Utensilien dazu gebraucht werden. Der kleine Leo aus Roßwein schaut interessiert zu, vielleicht ist er der nächste Rettungssanitäter. Sein Vater ist seit vielen Jahren im DRK aktiv.

In der DRK-Geschäftsstelle zeigt Dietmar Nestler, wie früher die Unfallhilfsstationen eingerichtet wurden. Große Koffer, schweres Material und unhandliches Bedienen waren damals. Die aktuellen Rettungsrucksäcke von heute sind deutlich funktionaler. Auch einen modischen Ausflug durch die Bekleidung des DRK können die Gäste bestaunen. Über die damals moderne einfarbige Uniform bis hin zur normgerechten, mit Reflexmaterial besetzten Leucht-Uniform von heute ist alles dabei.
Lysann Nebel, die als Vorsitzende des Ortsvereins mit viel Engagement mit ihren Kollegen vor Ort ist, freut sich: „Wir wollen vor allem die Menschen mal wieder rauslocken, Präsenz zeigen, Spaß haben. Und wir wollen natürlich Nachwuchs werben.“ Schon mit sechs Jahren kann man ein „Junger Held“ werden, im Mai werden dazu neue Lehrgänge starten. Die Aufgaben des DRK beschreibt Lysann Nebel als vielseitig: Angefangen bei Erste-Hilfe-Kursen über die Ausbildung zu Sanitätern im Ehrenamt bis hin zur Absicherungen von Veranstaltungen wie Stadtfesten ist alles dabei.
„Wir wissen, dass viele Leute nach Roßwein und in die Umgebung zugezogen sind“, so Jürgen Krondorf, Vorsitzender des Roßweiner Sportvereins. „Wir sind das erste Mal dabei. Im Verein wird unter anderem Handball, Badminton, Kickboxen und Boxen angeboten“, so Krondorf.
An der Villa Bauch ist schon am Vormittag reichlich Begängnis. Sascha Hille, der Mitglied im Vorstand ist, freut sich: „Eigentlich wollten wir im Zweistunden-Rhythmus Vorträge halten und Musik machen, aber die Nachfrage ist so groß, dass es doch hintereinander weg geht.“ Hille berichtet, dass mit dem Verein und dem Haus ein regelmäßiges Angebot an Kultur geschaffen werden soll. Es soll in der Stadtgesellschaft etabliert werden und Künstlern einen Rückzugsort für intensives Arbeiten und Proben gegeben werden.
Die Mitte zwischen Dresden, Leipzig und Chemnitz sei ideal für die Musiker.

„Ziel ist es, für Musiker einen sogenannten Coworking-Space zu bieten, wo sie miteinander und auch alleine musizieren können“, so Hille. Für die Besucher ist ein kleiner Blick in das Haus interessant. „Ich habe die alte Eigentümerin, die Frau Bauch damals gepflegt, jetzt interessiert mich was aus dem Haus wird. Das hier nun Menschen Musik machen, ist toll“, sagt eine Roßweinerin. Lukas Lomtscher und Paul Heller musizieren zwischen den Vorträgen in der Villa. Wenn die Musik ertönt ergibt sich das Ziel der Betreiber: „Wir wollen einen Beitrag zum Leben in Roßwein und kulturellen Wachstum liefern“, so Lukas Lomtscher.
Schildkröten, exotische Fische, eine Python, ein Krokodil. Wenn davon die Rede in Roßwein ist, bricht keine Panik aus, sondern man ist im Roßweiner Aquarien- und Terrarienverein Osiris. Haidy Zaspel freut sich über jeden Gast: „Die Vereinsarbeit bei uns ist sehr verantwortungsvoll. Wir zeigen unseren jungen Mitgliedern, wie die Tiere versorgt werden müssen, jeder darf mit anpacken.“ Nur das Krokodil und auch die Riesenschlangen werden von den erfahrenen Mitgliedern gefüttert.

Florian Postelt zeigt die Haut einer Riesenheuschrecke. „Die kommt eigentlich aus Brasilien. Wenn diese dort in Schwärmen auftreten, fressen sie innerhalb kürzester Zeit ganze Landstriche kahl.“ Katrin und Steffen Herrmann schauen sich das zehn Zentimeter große Tier ganz aus der Nähe an, die Beißwerkzeuge und die Sprungbeine imponieren schon sehr. Vereinschef René Zaspel freut sich, wenn sich unter den Besuchern neue Vereinsmitglieder finden. „Vielleicht ist auch jemand dabei, der uns eine Homepage erstellen kann, das fehlt uns aktuell“, sagt Zaspel.