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Schutzzäune für Amphibien

Die Naturschutzbehörde betreut im Landkreis 28 Konfliktpunkte. Jedoch sollte die Leerung der Eimer kontrolliert erfolgen.

Von Frank Korn
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Ein Mann hilft beim Aufbau eines Krötenzauns.
Ein Mann hilft beim Aufbau eines Krötenzauns. © dpa-Zentralbild

Mittelsachsen. In diesen Tagen werden die mobilen Leiteinrichtungen zum Schutz von Amphibien aufgebaut. Organisiert wird dies von der unteren Naturschutzbehörde (uNB) mithilfe der Straßenmeistereien des Landkreises, der betroffenen Städte und Gemeinden und unterstützt durch ehrenamtliche Helfer der Regionalverbände des Naturschutzbundes (Nabu).

Die mobilen Amphibienleiteinrichtungen standen in den vergangenen Jahren außergewöhnlich lange an den Straßen, im Durchschnitt acht Wochen. „Dies war dem Wetter geschuldet, das entweder zu kalt oder zu trocken für die Amphibienwanderung war. Amphibien benötigen für ihre Wanderung eine Nachttemperatur von wenigstens fünf Grad und Regen“, erklärt der Leiter des Referates Naturschutz Udo Seifert.

Wie lange die Schutzzäune in diesem Jahr stehen, kann noch nicht gesagt werden, aber es wird wahrscheinlich wieder so wie in den letzten Jahren. Die Natur hat von diesjährigen kräftigen Winter mit beträchtlichen Minustemperaturen sofort wieder auf den Frühlingsmodus umgeschaltet.

Tiere werden in Fangeimern transportiert

Insgesamt sind im Landkreis Mittelsachsen 28 Konfliktpunkte zu betreuen. 2020 wurden 13.381 Exemplare gerettet. Die Tiere werden am Straßenrand in Fangeimer verbracht und über die Straße getragen. Gleichzeitig werden unter anderem Erhebungen zu Anzahlen und Arten geführt, um aktuelle Informationen zu den Vorkommen zu erhalten.

Die mobilen Amphibienleiteinrichtungen werden unter anderem an der Staatsstraße 32 zwischen Höfchen und Kriebstein, an der S 200 nach dem Ortsausgang Erlau und am Forstweg/Teichgasse in Geringswalde aufgebaut. Die gesamte Aktion im Interesse des Artenschutzes wird durch den Freistaat Sachsen anteilig gefördert.

„Die Naturschutzbehörde bittet die Bevölkerung, die Amphibien in den Eimern an den mobilen Amphibienzäunen zu belassen“, sagte André Kaiser, Pressesprecher des Landratsamtes Mittelsachsen. Durch ehrenamtliche Helfer werden die Eimer täglich zweimal geleert, die Amphibien nach Art und Geschlecht bestimmt, gezählt und durch die Behörde erfasst. „Der Tierschutz wird durch die Leerungen gewahrt“, so Kaiser.

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