Region Döbeln. In Mittelsachsen haben fast 1.000 Menschen die Arbeit der politischen Amtsinhaber bewertet. Umso höher die politische Ebene, umso mehr Unzufriedenheit herrschte.
Die geringste Zufriedenheit herrscht laut den Mittelsachsen über die Arbeit der Bundesregierung. Mehr als die Hälfte gab an, dass sie mit deren Arbeit überhaupt nicht zufrieden sind. Größte Zufriedenheit herrschte bei Ministerpräsident Michael Kretschmer, gefolgt von den Ober- bzw. Bürgermeistern der einzelnen Kommunen.
16 Prozent waren sehr zufrieden mit der Arbeit, knapp 30 eher zufrieden. In den Städten in der Region Döbeln liegen die Werte etwas unter diesem Durchschnitt. Wie reagieren die Bürgermeister darauf?
Döbelns Oberbürgermeister sieht Umfrage als Ansporn
Bei der Arbeit von Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) gaben zwölf Prozent der Teilnehmer an, dass sie sehr zufrieden sind, 26 Prozent setzten ihr Kreuz bei eher zufrieden. 11 Prozent gaben an, dass sie mit der Arbeit gar nicht zufrieden sind. „Wir alle wissen, Zufriedenheit ist zumeist eine sehr persönliche Wahrnehmung“, so Sven Liebhauser. Das Ergebnis der Befragung sei für ihn und die Stadträte ein Ansporn, weiterhin alles zu geben, um Döbeln voranzubringen.
Mit der Arbeit des Stadtrates war knapp ein Drittel der Menschen sehr oder eher zufrieden. Laut Liebhauser habe sich die Stadt in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Es werde umfangreich in die Infrastruktur investiert, wodurch alle profitieren würden.
„Die Resonanz nach der Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf hat gezeigt, was es bedeutet, wenn eine Stadt innerhalb von nur einer Autostunde für etwa drei Millionen Menschen erreichbar ist“, nannte er ein positives Beispiel aus der vergangenen Arbeit des Stadtrates. „Wir können stolz auf Döbeln sein und auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben“, sagte er weiter.
Für den Waldheimer Steffen Ernst geht Ergebnis in Ordnung
Waldheims Oberbürgermeister Steffen Ernst (FDP) sagte zu den Umfrageergebnissen, dass vor allem die Arbeit des Stadtrates schwer zu bewerten wäre, da verschiedene Fraktion daran arbeiten. Fast jeder Zehnte zeigte sich mit der Arbeit des Stadtrates sehr zufrieden, fast 80 Prozent eher oder teilweise zufrieden. Mit der Arbeit des Bürgermeisters zeigten sich 72 Prozent sehr, teilweise oder eher zufrieden.
Nach fast zehn Jahren im Amt, sagte Ernst, gehe das Ergebnis in Ordnung. „In den vergangenen Jahren konnten nicht nur positive Entscheidungen getroffen werden, sondern auch welche, die wehtun“, sagte er. Der prozentuale Anteil, der mindestens teilweise zufrieden mit seiner Arbeit ist, spiegele auch das Wahlergebnis wider. Auf den neuen Stadtrat blickt Ernst positiv. „Es sind alte und junge Mitglieder dabei und ich hoffe, auf eine gute Zusammenarbeit“, sagte er weiter. Wichtig sei es, weiter auf die Belange der Bürger zu achten.
Harthas Bürgermeister will auf mehr Transparenz setzen
Nicht zufrieden mit den Ergebnissen zeigte sich Harthaer Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos). 8,8 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie sehr zufrieden mit der Arbeit des Bürgermeisters sind, 12 Prozent waren es mit dem Stadtrat (24 Prozent eher zufrieden mit Kunze, 27 Prozent mit dem Stadtrat).
Kunze sagt weiter, dass die Umfrageergebnisse gleichzeitig auch die Herausforderungen aufzeigen würden, die Kommunen haben. „Da geht es darum, was wir wie und mit welchen Mitteln umsetzen können“, sagte er weiter. Vor zehn Jahren hätten die Kommunen noch andere Möglichkeiten gehabt.
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Laut ihm will der Stadtrat daran arbeiten, dass Entscheidungen transparenter gestaltet werden, auch die Jugendangebote sollen verbessert werden, vor allem am Wochenende. Um die Beteiligung der Bürger zu erhöhen, will er mit dem Stadtrat mehr in die Öffentlichkeit gehen. Ziel soll es sein, dass viele der Meinung sind, dass es Spaß macht, in Hartha zu leben. „Wichtig ist es, miteinander zu reden“, sagte der Bürgermeister.
Leisnig erreicht beste Werte
In den Kommunen Roßwein, Striegistal und Kriebstein, die als eine Auswertungseinheit im Sachsen-Kompass festgelegt wurden, sind jeweils 11,4 Prozent mit dem Bürgermeister sowie dem Stadtrat zufrieden. Wie Peter Krause (Die Linke), zweiter stellvertretender Bürgermeister für Roßwein mitteilte, sei es für ihn und andere Verantwortungsträger aktuell nicht möglich, die Auswertung zu beantworten, denn Bürgermeister Hubert Paßehr ist seit Monaten erkrankt.
Dennoch teilte er mit, dass beide Stellvertreter im Ehrenamt gemeinsam mit der Verwaltung die Geschicke der Stadt zu lenken und möglichst immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. „Dies ist nicht immer einfach“, sagte und ergänzte: „Wir können aber sagen, dass wir viele Entscheidungen getroffen haben, welche sicher nicht immer medial für Aufmerksamkeit gesorgt haben.“
Die besten Ergebnisse erzielte der Leisniger Bürgermeister. 15 Prozent der Teilnehmer waren sehr zufrieden mit seiner Arbeit, 24 Prozent eher zufrieden und jeder Dritte teils. Fast 70 Prozent zeigten sich außerdem mit der Arbeit des Stadtrates zufrieden.