Region Meißen/Region Döbeln. Starker Schneefall in der Nacht zu Donnerstag hat in weiten Teilen der Region Döbeln und des Landkreises Meißen zu zahlreichen Unfällen geführt. Wie die Polizeidirektionen Chemnitz und Dresden mitteilen gab es insgesamt mehr als 15 Unfälle in Verbindung mit den Witterungsbedingungen.
So musste die Polizei am späten Mittwochabend wegen heftigen Schneefalls und starken Windböen die Autobahn 4 im Bereich zwischen dem Dreieck Nossen und dem Dreieck Chemnitz immer wieder kurzzeitig sperren. Dort hatte es mehrere Zentimeter Neuschnee in wenigen Minuten gegeben, wodurch Lkw-Fahrer die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verloren.
Sperrungen der A4 zwischen Nossen und Chemnitz
"Einige Lastwagen drehten sich und standen quer auf der Fahrbahn", teilte die Polizei mit. An der Anschlussstelle Siebenlehn brach der Verkehr daraufhin komplett zusammen und die A4 in Richtung Dresden musste vorübergehend gesperrt werden.
Von Mitternacht mit Donnerstagmittag kam es nach Angaben von Polizeisprecher Andrzej Rydzik zwischen dem Dreieck Nossen und der Anschlussstelle Frankenberg zu insgesamt vier Verkehrsunfällen, bei denen keine Personen verletzt wurden.
So krachte gegen 22 Uhr ein 21-jährige Fahrer eines BMW gegen 22 Uhr auf dem Rastplatz „Rossauer Wald“ auf der Richtungsfahrbahn Dresden in einen stehenden Sattelzug Iveco. "Als der BMW-Fahrer an dem Sattelzug vorbeifuhr, streifte er den Iveco, sodass Sachschaden am BMW in Höhe von etwa 10.000 Euro entstand. Am Sattelzug war kein Schaden sichtbar", so der Sprecher. Der BMW-Fahrer zog sich bei dem Unfall nach dem derzeitigen Kenntnisstand leichte Verletzungen zu.
Am Donnerstagmorgen gegen 5.30 Uhr kam knapp einen Kilometer vor dem Parkplatz „Rossauer Wald“ ein 59-Jähriger Mercedes-Lkw nach rechts von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Leitplanke. Verletzt wurde bei dem Unfall laut Polizei niemand. Es entstand jedoch Sachschaden in Höhe von insgesamt etwa 11.000 Euro.
Daraufhin bildete sich Rückstau bis zur Anschlussstelle Frankenberg. Gegen 08.45 Uhr war die Unfallstelle beräumt und die Richtungsfahrbahn wieder frei befahrbar.
THW hilft bei Lastern beim Freischleppen
Glatte und teilweise verschneite Straßen haben in den Abendstunden des Mittwochs sowie Donnerstag früh auch zu Unfällen auf der A4 zwischen dem Dreieck Nossen und Dresden geführt. Größtenteils gab es jedoch nur Blechschäden, wie Pressesprecher Rocco Reichel mitteilt.
Auf der A4 im Bereich der Polizeidirektion Dresden sorgten seit der Nacht querstehende Laster mehrfach für Behinderungen und teilweise Sperrungen. Am Vormittag habe sich die Lage jedoch wieder entspannt, so Reichel.

Polizeibeamte des Autobahnpolizeireviers bekommen seit dem Morgen auch Unterstützung durch Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes. "Diese helfen beim Freischleppen von Lkw, die bei den derzeitigen Straßenverhältnissen nicht mehr vorankommen", erklärt der Sprecher.
"Bis zum Morgen wurde auf den Autobahnen, für die die Polizeidirektion Dresden zuständig ist, sieben Lkw-Fahrern geholfen." Ein Schwerpunkt der Aktionen war der Brabschützer Berg auf der Autobahn 4 in Richtung Chemnitz.
Zwölf Unfälle im Landkreis Meißen, zwei im Altkreis Döbeln
Im Zuständigkeitsbereichs des Polizeireviers Döbeln wurden zwischen Mitternacht und Donnerstagmittag zwei Verkehrsunfälle mit reinen Sachschäden erfasst. "Zu größeren Verkehrsunfällen kam es bislang nicht", so Andrzej Rydzik. Zu Unfällen auf der Autobahn 14 liegen der Polizei derzeit ebenso keine Informationen vor.
Im Landkreis Meißen kam es nach Angaben der Polizeidirektion Dresden zu insgesamt zwölf Unfällen. Unter anderem kam es gegen 4.30 Uhr in Nünchritz auf der Seußlitzer Straße zu einem Unfall. Dort war ein Auto bei winterlichen Straßenverhältnissen gegen einen Zaun und eine Laterne gefahren.
In Lommatzsch sind am Mittwoch gegen 17.20 Uhr auf der Döbelner Straße ein Ford C-Max und ein VW Polo zusammengestoßen. Die Autos waren von der Elbtalstraße in Richtung Glashüttenstraße unterwegs. Als der 62-jährige Polo-Fahrer in ein Grundstück abbiegen wollte und bremste, fuhr die 55-jährige Ford-Fahrerin auf den VW auf. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben der Polizei entstand ein Schaden in Höhe von rund 3.500 Euro.
Am späten Mittwochabend gegen 21 Uhr ist ein Sattelzug DAF von der Autobahnabfahrt bei Thiendorf gerutscht. Der 53-jährige Lkw-Fahrer kam von der Autobahn 13 aus Richtung Dresden und wollte an der Anschlussstelle die Autobahn verlassen. "An der Kreuzung der Kamenzer Straße/Am Fiebig rutschte er beim Linksabbiegen über die Fahrbahn hinaus und prallte gegen einen Erdwall", so Polizeisprecher Lukas Reumund. Es entstand ein Schaden in Höhe von rund 500 Euro.
Winterdienst verteilt über 530 Tonnen Streugut
Auch der Winterdienst hat derzeit schwer mit den derzeitigen Witterungsbedingungen zu kämpfen. Nur mit einer Schneefräse konnte sich der Winterdienst der Straßenmeisterei Rochlitz nach dem Schneefall in der Nach von Mittwoch auf Donnerstag noch durch die weiße Pracht kämpfen.
Im Bereich des Edeka-Zentrallagers in Berbersdorf kam am Donnerstag sogar die Schneeschleuder der Straßenmeisterei Hainichen zum Einsatz. Dadurch sollten Randbereiche freibekommen werden, informierte der Sprecher des Kreises Mittelsachsen André Kaiser.

Die Mitarbeiter der Meistereien waren die ganze Nacht im Dauereinsatz, heißt es weiter. Insgesamt seien sie mit 55 Fahrzeugen auf den Bundes-, Staats- und Kreisstraßen in Mittelsachsen unterwegs gewesen. Damit lag die Zahl noch einmal deutlich höher als am Dienstag. Hier waren 48 Fahrzeuge im Einsatz.
Gestiegen ist auch der Salzbedarf innerhalb von 24 Stunden. So wurden von Mittwoch, 6 Uhr bis Donnerstag, 6 Uhr über 530 Tonnen Streugut ausgebracht, von Montag auf Dienstag waren es lediglich 115 Tonnen gewesen. Rund 140 Beschäftigte der Meistereien sowie externen Firmen, die für den Winterdienst vertraglich vom Landkreis gebunden worden sind, waren von Mittwoch zu Donnerstag im Einsatz, noch einmal 40 mehr als noch am Dienstag.
Beeinträchtigungen auf den Straßen sowie auch im Winterdienst habe es vor allem durch liegengebliebene Laster sowie die Schneeverwehrungen gegeben.
Unwetterwarnunung in Sachsen aufgehoben
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat unterdessen seine am Mittwoch ausgegebene Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen in Sachsen aufgehoben.
Im Laufe des Tages werde maritime Polarluft aus Skandinavien den Freistaat erreichen, hieß es vom DWD. Streckenweise sei auch tagsüber mit Glätte durch Schnee, Schneematsch und überfrierende Nässe zu rechnen.
Oberhalb 600 Meter ist in Sachsen mit Dauerfrost zu rechnen, erwartet werden Temperaturen zwischen -1 und -5 Grad. In den übrigen Gebieten gibt es heute und in der Nacht zum Freitag verbreitet leichten Frost bis -2 Grad. (mit dpa)
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