Döbeln
Merken

ADFC Sachsen für Radwegbau an der S31

Zwischen A14 und Naundorf ist es für Fahrradfahrer besonders gefährlich. Der fehlende Radweg sei in Sachsen kein Einzelfall.

Von Marie Stockmann
 2 Min.
Teilen
Folgen
Der Bau eines Radwegs an der S31 würde den Fahrradfahrern mehr Sicherheit bieten.
Der Bau eines Radwegs an der S31 würde den Fahrradfahrern mehr Sicherheit bieten. © Symbolbild Dietmar Thomas

Mügeln. Bereits seit einigen Jahren gibt es immer wieder Proteste für den Bau eines Radwegs an der S31 zwischen dem Anschluss der A14 Leisnig/Mügeln und Naundorf. Janek Müksch, Vorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Sachsen, hat sich entschlossen, am Freitag an solch einer erneuten Protestaktion teilzunehmen. „Wenn es an so einer Strecke keinen Radweg gibt, traut sich natürlich kaum jemand mit dem Rad hier entlang“, sagt Mücksch.

Auf besagten Streckenabschnitt herrscht häufig schneller und dichter Autoverkehr. „Die großen Kurvenradien laden regelrecht zum Fahren mit hoher Geschwindigkeit ein“, so Müksch. Er erklärt, dass viele Pendler und auch Schulkinder die Straße nutzen und somit aufgrund des fehlenden Radwegs gezwungen sind, sich die Fahrbahn mit den Autos zu teilen. Dies sei eine äußerst gefährliche Situation für die Fahrradfahrer.

Seit mehreren Jahren besteht nun bereits eine Bürgerinitiative. Sie veranstalten regelmäßige Protestaktionen für den Bau des Radwegs. Dass dies nicht passiert, ist allerdings kein lokales Problem. „Der Radwegebau in Sachsen ist praktisch eingeschlafen“, lauten Janek Mükschs Worte.

Kritik am Verkehrsminister

Er kritisiert dabei hauptsächlich Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD). Dieser habe im Jahr 2020 den Neubau von 100 Kilometern Radweg versprochen, gebaut worden seien jedoch nur sechs Kilometer. Dies geht aus einer Anfrage des Landtagsabgeordneten Marco Böhme (Die Linke) hervor. Demnach sollen nur 17 Prozent der sächsischen Staats- und Bundesstraßen bisher mit einem Radweg ausgestattet sein.

Der fehlende Radweg an der S31 sei Müksch zufolge also kein Einzelfall. „Der Sparkurs des Freistaats führt dazu, dass der Radwegebau seit Jahren nicht vorankommt“, heißt es in einer Pressemitteilung des ADFC.

Am konkreten Fall der S31 würde zudem ein rechtliches Problem vorliegen. Es wird erklärt, dass laut einer Straßenverkehrszählung von 2015 3.800 Autos am Tag die Strecke passieren. Ab einer Verkehrsbelegung von 2.500 Autos sei jedoch bereits ein straßenbegleitender Radweg notwendig.

Radfahrer fühlen sich nicht sicher

Der aktuelle Fahrradklima-Test des ADFC Sachsen zeigt, dass sich 73 Prozent der Sachsen gefährdet fühlen, wenn sie mit dem Rad unterwegs seien. Mit der Unterstützung der Mügelner Bürgerinitiative möchte der ADFC somit für mehr Sicherheit sorgen. Ziel sei es, dass die Fahrradfahrer auf ihrem Weg an der S31 ungefährdet zur Arbeit oder in die Schule gelangen können.