Rund 900 Parksünder in Waldheim erwischt

Waldheim. Eine vergessene Parkuhr, das Überschreiten der Höchstparkdauer, Parken im Park- oder Halteverbot. Gründe, ein Knöllchen zu bekommen, gibt es viele. Wer ein solches fängt, ärgert sich meistens über sich selbst. Ärger, der eigentlich vermeidbar wäre.
Insgesamt 900 mal haben die Vollzugsbediensteten der Stadt Waldheim im vergangenen Jahr ein Knöllchen hinter den Scheibenwischer von Fahrzeugen gesteckt. „Rund 18.500 Euro hat die Finanzverwaltung aufgrund von Buß- oder Verwarngeldern in Rechnung gestellt“, teilt Kristin Voigtländer, Leiterin der Finanzverwaltung der Stadt Waldheim, mit. Das bedeute allerdings nicht, dass die Stadt diese Summe im vergangenen Jahr von den Parksündern tatsächlich eingenommen hat. „Nicht jeder bezahlt sein Knöllchen sofort. Es gibt noch etliche anhängige Verwaltungsverfahren.“
Nach zehn Tagen kommt ein Anhörungsschreiben
Ein solches beginnt immer dann, wenn das Knöllchengeld nicht innerhalb von zehn Tagen auf dem Konto der Stadt eingeht. Dann bekommt der Fahrzeughalter zunächst ein Anhörungsschreiben. „Es kann ja sein, dass er selbst nicht der Fahrer war, von dem Falschparken gar nichts weiß“, erklärt Kristin Voigtländer.
Mit dem Bußgeldbescheid wird es teurer
Während der Anhörung erhöht sich der zu zahlende Betrag noch nicht und bleibt ein Verwarngeld. Kommt jedoch auch auf die Anhörung keine Reaktion, wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet. „Das wird dann auf jeden Fall teurer“, so Kristin Voigtländer. Der Bußgeldbescheid berechtigt die Behörde dann auch, den Betrag per Vollstreckung eintreiben zu lassen.
Laut Ordnungsamtsleiter Stefan Dege gibt es in Waldheim mehrere Bereiche, an denen häufiges Falschparken ein Problem ist. „Besonders ärgerlich ist es, wenn Feuerwehrzufahrten einfach zugeparkt werden“, sagt er. Das könne im Ernstfall richtig gefährlich werden. Dieses Problem beobachte der Vollzugsdienst beispielsweise immer wieder am sogenannten Dreieck an der Turmstraße.
Letzte Möglichkeit: Abschleppen
„Autofahrer sollten schon die Augen offenhalten, wenn sie ihr Fahrzeug abstellen. Bestenfalls gibt es für Falschparker ein Knöllchen“, sagt Stefan Dege. Sind Autofahrer besonders unachtsam und ist gar keine Zufahrt mehr möglich, bleibe als letzte Möglichkeit, das Fahrzeug abschleppen zu lassen.
Zu dieser drastischen Maßnahme greifen die Waldheimer Vollzugsbediensten aber nur in ganz seltenen Fällen. In den zurückliegenden zehn bis 15 Jahren sei es ein Mal vorgekommen, dass ein Auto abgeschleppt werden musste.
Entspannter geworden ist das Parken im Stadtzentrum mit der Einführung der sogenannten Brötchentaste im Jahr 2019. Bis dahin mussten Autofahrer im Bereich des Ober- und Niedermarktes bereits ab der ersten Minute zahlen. Mit der Brötchentaste ist das Parken nun die erste Stunde kostenfrei.
Auch bei der Brötchentaste Parkschein ziehen
Stefan Dege weist aber darauf hin, dass es nicht ausreicht, die Parkuhr ins Auto zu legen. „Viele wissen nicht, dass sie trotzdem am Automaten einen Parkschein ziehen müssen, um den Vorteil der Brötchentaste nutzen zu können“, erklärt er. Der Automat druckt den Schein für eine Parkdauer von einer Stunde aus, wenn kein Geld eingeworfen wird. Wer länger parken will, muss den der gewünschten Parkzeit entsprechenden Betrag zahlen.