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Wieder mehr Bautrupps auf der Gersdorfer Straße in Roßwein

Das größte Bauprojekt in diesem Jahr kommt gut voran. Ziel ist der Abschluss im November. Der Stromversorger muss noch eine „harte Nuss knacken“.

Von Heike Heisig
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Als größtes Bauprojekt für Roßwein läuft in der Gersdorfer Straße die Erneuerung von Abwasserkanal und Trinkwasserleitung. Auch Elektroleitungen werden verlegt.
Als größtes Bauprojekt für Roßwein läuft in der Gersdorfer Straße die Erneuerung von Abwasserkanal und Trinkwasserleitung. Auch Elektroleitungen werden verlegt. © SZ/DIetmar Thomas

Roßwein. Dass gerade weniger Handwerker auf der Gersdorfer Straße in Roßwein zu sehen sind, hat nichts mit den derzeit sehr hohen Temperaturen zu tun.

Vielmehr hat die beauftragte Leisniger Firma Straßen- und Wegebau Andrä im Moment Betriebsferien – eigentlich. Denn mit denjenigen, die nicht weggefahren sind, wird in einem Trupp weitergebaut.

„Ab nächster Woche sind wieder drei Bautrupps vor Ort“, kündigt Frank Lessig an. Der Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes (AZV) Obere Freiberger Mulde (OFM) vertritt auf dieser Baustelle sowohl die Interessen des Verbandes als auch der Stadt Roßwein.

Arbeiten liegen in einer Hand

Auf sein Bestreben hin liegen die Arbeiten auch in einer Hand. Mehrere Baufirmen auf engstem Raum zu koordinieren, hatte Lessig abgelehnt. Die Stadträte sind diesen Schritt mitgegangen.

Mit dem Baufortschritt ist der AZV-Chef zufrieden. Im Auftrag des Verbandes wird in der Gersdorfer Straße der Abwasserkanal getauscht und dabei vom bisherigen Bereich im Gehweg in den Straßenkörper hinein verlegt.

Die Döbeln-Oschatzer Wasserwirtschaft (DOWW) lässt die Trinkwasserleitung erneuern. Beide Leitungen sind Lessig zufolge ungefähr 80 bis 90 Jahre alt und entsprechen den heutigen Anforderungen nicht mehr. Ebenfalls als Partner ist die Mitnetz Strom dabei.

Sie erneuert die Mittel- und Niederspannungsleitung. Das heißt, Freileitungen verschwinden jetzt in der Erde, was die Versorgung zuverlässiger macht. Auch die Kabel für die Straßenbeleuchtung werden ausgetauscht.

Der Energiedienstleister wird die Arbeiten jetzt vergeben. Laut Frank Lessig musste die Mitnetz ihre ursprünglichen Pläne ändern. Grund dafür ist, dass über das vorhandene Netz auch der Bahnhof und sämtliche dazugehörige Technik mit Strom versorgt wird.

„Da kann nicht einfach mal einen Tag abgeschaltet werden“, erklärt der AZV-Geschäftsführer. An dem grundhaften Ausbau nicht beteiligen wird sich Mitnetz Gas. Die Leitung genügt offenbar noch den aktuellen Anforderungen.

Um für die zukünftigen gerüstet zu sein, werden an der jetzigen Ausbaustrecke im Bereich Am Bahnhof Flächen asphaltiert.

Pendlerparkplätze vorsorglich geplant

Damit sind Parkplätze vorhanden, wenn von Döbeln über Roßwein wieder Personenzüge nach Nossen und weiter nach Dresden verkehren. Dann ist davon auszugehen, dass es rund um den Roßweiner Bahnhof einen höheren Bedarf an Stellflächen gibt.

Im Moment laufen die Bauarbeiten von der Einmündung Etzdorfer Straße in Richtung Gersdorfer Straße bis vor die Kia „Bussi Bär“. Eltern können über die Kohlenstraße in Richtung Kita fahren, um ihre Kinder zu bringen oder abzuholen.

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Das ändert sich wahrscheinlich im Oktober. Dann wird ab der Einrichtung das restliche Stück Gersdorfer Straße in Angriff genommen. Aus Richtung Gersdorf hat der AZV schon im vergangenen Jahr neue Abwasserleitungen verlegen lassen.

Wenn alle Leitungen in der Erde sind, geht es an den Deckenschluss. In die Kosten teilen sich die Baubeteiligten, und damit geht es durch vier: AZV, DOWW, Mitnetz Strom sowie die Kommune. Sie wird außerdem die Fußwege herrichten.

Straßenbelag wird zweigeteilt

Der Straßenbelag wird zweigeteilt: Dort, wo sich vorm Bau Großpflaster befunden hat, kommt das auch wieder auf die Fahrbahn. Ansonsten rollt der Verkehr – wie inzwischen weiter verbreitet als der Pflasterbelag – über Asphalt.

Rund 1,6 Millionen Euro werden in den grundhaften Ausbau der Gersdorfer Straße mit neuer Wasser- und Abwasserleitung investiert. Hinzu kommt noch der Betrag, den Mitnetz für die Leitungserneuerung einsetzt. „Im November soll die Maßnahme abgeschlossen werden“, nennt der AZV-Chef als Ziel.

Investiert hat der Verband parallel auch in einen neuen Regenwasserkanal zwischen Feldstraße und Am Steinbruch an der Roßweiner Straße in Etzdorf.

Der Kanal ist bereits verlegt. Derzeit erledigen die Mitarbeiter der Firma Walter Straßenbau aus Etzdorf noch Restarbeiten am neuen Gehweg, der in Kürze dann auch genutzt werden kann.