SZ + Döbeln
Merken

In diesem Hohlraum hätte ein Pkw verschwinden können

Ein etwa einen Quadratmeter großes Loch klaffte am Sonnabend plötzlich auf der Schillerstraße Waldheim. Das Ausmaß des Schadens ist aber viel größer.

Von Elke Braun
 3 Min.
Teilen
Folgen
Enrico Häuptner, Geschäftsführer der STI Bau GmbH, sieht sich den Schaden auf der Schillerstraße in Waldheim an. Dort ist ein Stück Straße eingebrochen. Darunter befindet sich ein riesiger Hohlraum.
Enrico Häuptner, Geschäftsführer der STI Bau GmbH, sieht sich den Schaden auf der Schillerstraße in Waldheim an. Dort ist ein Stück Straße eingebrochen. Darunter befindet sich ein riesiger Hohlraum. © Dietmar Thomas

Waldheim. Nachdem am Sonnabend ein Loch mitten auf der Schillerstraße für einige Aufregung bei den Anwohnern gesorgt hatte, geht es nun an die Schadensbeseitigung. Die wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

„Das Ausmaß ist schon beträchtlich“, sagt Matthias Funke, Meister in Ausbildung beim Abwasserzweckverband (AZV) „Untere Zschopau“. Das Loch, das sich auf der Straße aufgetan hat, ist zwar nur etwa einen Quadratmeter groß. „Darunter verbirgt sich aber ein etwa fünf Meter langer und zwei Meter breiter Hohlraum, der eine Tiefe von bis zu drei Metern hat“, so Matthias Funke.

Der schon in die Jahre gekommene Kanal habe vermutlich schon seit einiger Zeit „geleckt“ und es sei zu den großflächigen Ausspülungen gekommen. Am Sonnabend ist dann schließlich ein Stück der Straße unterhalb der ehemaligen Firma „Planet“ eingesackt. Der Hohlraum müsse nun schnellstmöglich freigelegt, das defekte Kanalstück erneuert und die die Straße wieder verfüllt werden.

Straßeneinbrüche häufen sich

Damit ist die Firma STI Bau aus Ziegra beauftragt worden. Deren Geschäftsführer Enrico Häuptner hat am Montag vor Ort den Schaden begutachtet und erste Schritte zur Beseitigung eingeleitet. „Durch Starkniederschläge kommt es tatsächlich in der letzten Zeit des Öfteren zu derartigen Straßeneinbrüchen. Der hier an der Schillerstraße ist aber schon sehr groß“, sagt er.

  • Nachrichten aus der Region Döbeln von Sächsische.de gibt es auch bei Facebook und Instagram

Erschwert wird die Situation durch die Tatsache, dass die Veolia Wasser GmbH gerade an der weiterführenden Breitscheidstraße eine neue Trinkwasserleitung verlegt und die Anwohner des dazwischen liegenden Straßenabschnittes nun verkehrstechnisch abgeschnitten sind. Ab Dienstag sind auf der Veolia-Baustelle Asphaltarbeiten unter Vollsperrung erforderlich, die nicht mehr verschoben werden können.

Anwohner sind "abgeschnitten"

„Die Baufirma hat den Fertiger schon bestellt, der auf der Straßenmitte die neue Asphaltschicht aufbringen wird“, erklärt Toralf Pönisch vom Tiefbauamt der Stadt Waldheim. Diese Arbeiten werden frühestens am kommenden Freitag abgeschlossen sein. Zwischenzeitlich wird sich Enrico Häuptner um das Material für die Kanalreparatur kümmern. „Wenn alles klappt, kann STI mit der Beseitigung der Schadstelle am Montag nächster Woche beginnen“, so Pönisch.

Auf der von der Schillerstraße in Richtung Bahnhofstraße führenden Breitscheidstraße wird derzeit ebenfalls unter Vollsperrung gebaut. Dort hat die Veolia Wasser GmbH eine neue Trinkwasserleitung verlegen lassen. Von Dienstag an wird der Asphalt aufgebrac
Auf der von der Schillerstraße in Richtung Bahnhofstraße führenden Breitscheidstraße wird derzeit ebenfalls unter Vollsperrung gebaut. Dort hat die Veolia Wasser GmbH eine neue Trinkwasserleitung verlegen lassen. Von Dienstag an wird der Asphalt aufgebrac © Dietmar Thomas

Bis alles wieder in Ordnung ist, werden die Anwohner, insbesondere die auf dem zwischen den Baustellen befindlichen Straßenstück, mit einigen Einschränkungen leben müssen. „Die Rettungswege sind auf jeden Fall gewährleistet. Anwohner können im Ausnahmefall ein Stück über den Gehweg fahren.“

In Zusammenarbeit mit der Firma Verkehrsleitsysteme soll eine entsprechende Ausschilderung erfolgen. Den Verkehr direkt auf der Straße an der Schadstelle vorbei zu führen, sieht Pönisch kritisch. „Es soll nicht noch etwas Schlimmeres passieren“, sagt er. Diese Gefahr habe durchaus bestanden. Schließlich hätte aufgrund des großen Hohlraumes ein Fahrzeug einbrechen können.

Wie berichtet, hatten am Sonnabend Anwohner wegen des Kraters, der sich plötzlich auf der Straße aufgetan hatte, die Polizei gerufen. Die hatte Bürgermeister Steffen Ernst verständigt, der gerade auf der Rückfahrt von einem Besuch der bayrischen Partnerstadt Landsberg war. Er war sofort an die Schillerstraße gefahren und hatte mit Mitarbeitern des Bauhofes, des AZV und der Polizei die Stelle abgesperrt.