Blackstone investiert in Döbeln 25 Millionen Euro

Döbeln. Der Probebetrieb läuft bereits. Und jetzt kann die Firma Blackstone Technology ihre Kapazität am Standort in Döbeln ausbauen.
Das Schweizer Unternehmen will im Gewerbegebiet Fuchsloch bis Ende kommenden Jahres 25 Millionen Euro in die Erweiterung des Maschinenparks investieren. Dafür ist eine Umnutzung der Produktionsstätte notwendig.
Den entsprechenden Vertrag für die Betriebserlaubnis hat Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) am Dienstag an den Geschäftsführer der Blackstone Technology GmbH Döbeln Holger Gritzka, den Verwaltungsratsvorsitzenden der Schweizer Blackstone Resources AG Ulrich Ernst und den Finanzvorstand der AG Christoph von Aesch übergeben.
Holger Gritzka sei überrascht gewesen, über die gute Zusammenarbeit mit dem Döbelner Bauamt und die zügige Bearbeitung des Vorhabens. Vier Monate seien für die Vorbereitung der Unterlagen nötig gewesen. „In der ersten Maiwoche haben wir sie eingereicht und in der vergangenen Woche den genehmigten Bauantrag erhalten“, so der Geschäftsführer.
In Döbeln werden künftig mit einem neuen innovativen 3D-Druckverfahren Batterieelektroden hergestellt, „aus denen Batteriezellen implementiert werden“, so Gritzka. Mit ihnen werde eine sehr hohe Energiedichte erreicht, sie seien umweltschonend, zudem sei die Form flexibel.

Für Schiffe und Busse nutzbar
Die Produkte werden in Flurförderzeugen „und allem, was in der Industrie elektrisch fährt“, zum Einsatz kommen. Kürzlich habe Blackstone mit der Triathlon Batterien GmbH aus Glauchau eine Absichtserklärung unterzeichnet. Dabei sei mit dem größten deutschen Hersteller von Batteriesystemen die Lieferung einer signifikanten Menge an Batteriezellen vereinbart worden.
Zukünftig könnten die 3D-Batterieelektroden auch in Schiffe eingebaut werden, um den CO2-Einsatz in Häfen zu reduzieren. Außerdem würden immer mehr Kommunen von Diesel- auf Elektrobusse umsteigen. „Wir haben zwei Kunden, die die Batterie mit uns entwickeln möchten“, so Gritzka.
„Wir arbeiten auch mit drei Forschungsinstituten in Deutschland und der Schweiz zusammen, um das Verfahren zu optimieren und zu stabilisieren“, so Christoph von Aesch. Derzeit seien zwei Produkte in der Entwicklung. Aber es sei ein schwieriger Weg, neue Verfahren zu schützen und nicht alles offen zu legen. „Wir müssen den Konkurrenten stets eine Nasenlänge voraus sein, damit der Abstand gewahrt bleibt und wir müssen immer innovativ bleiben“, erklärt Holger Gritzka.

In Döbeln werden 38 Arbeitsplätze entstehen. 14 seien bereits besetzt, vor allem von Ingenieuren, die die Produktion aufbauen. Sie kommen aus Dresden, Chemnitz und der Region Döbeln, aber auch aus Indien, Kolumbien und der Schweiz. Und der Döbelner Geschäftsführer ist überzeugt, dass die Arbeitsplätze auch künftig von einer Mischung aus lokalen Mitarbeitern, solchen aus größeren Städten, aber auch anderen Ländern besetzt werden, die alle ihre Kompetenzen einbringen.
In zwei Jahren Neubau möglich
Und obwohl jetzt erst mit der Erweiterung des Maschinenparks begonnen wird, gibt es bereits weitere Expansionspläne. Der Vorvertrag mit der Glauchaer Firma „erlaubt es uns, die Produktionsstätte im Gewerbegebiet Fuchsloch in naher Zukunft auszulasten“, so Gritzka.
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Außerdem biete der Vertrag die Möglichkeit, „in Döbeln einen Neubau in Betracht zu ziehen.“ Der könne in den kommenden beiden Jahren errichtet werden.
Insgesamt arbeiten in dem in der Schweiz börsennotierten Konzern 74 Mitarbeiter, die unter anderem in Chile Lithiumressourcen erschließen. „Beim Wachstum des Batteriegeschäfts liegt der Fokus aber in Döbeln“, so Christoph von Aesch.